OTC-Tagesaktion

1A Pharma will Umsatz. Jetzt.

, Uhr
Berlin -

Die 72-Stunden-Regel besagt, dass man ein Vorhaben innerhalb von drei Tagen beginnen muss, sonst bleibt es liegen. Weil das auch für Investitionen gilt, drängen Verkäufer auf schnelle Abschlüsse. Der Generikahersteller 1A Pharma hat es besonders eilig. Die Apotheken bekommen ein Sonderangebot – das gilt aber nur heute.

„Es tut mir Leid, aber dieses Angebot kann ich Ihnen nur heute machen.“ Solche Sätze kennt man von den Drückerkolonnen der Mobilfunkanbieter. In der Offizin klingen sie ungewohnt. Die Hexal-Tochter 1A Pharma versucht sich zum 20-jährigen Firmenjubiläum jetzt in solchen „Quick Wins“.

Unter dem unzweideutigen Titel „Tagesaktion“ hat der Generikahersteller gerade wieder ein Angebot an die Apotheken gefaxt – „gültig am 20. September 2017“. Jeweils 35 Prozent Rabatt auf den aktuellen Apothekeneinkaufspreis (AEP) gemäß Lauer-Taxe erhalten die Apotheken auf zwei OTC-Präparate.

Das Angebot gilt für Omeprazol- und Pantoprazol-Kapseln mit 20 mg Wirkstoff, jeweils für die Packungen zu sieben oder 14 Kapseln. Einen Mindestbestellwert gibt es bei dem Überweisungsauftrag nicht. Die Aktion ist ausschließlich per Fax bestellbar.

Ob 1A Pharma schon Erfahrungen mit solchen Rabattaktionen gemacht hat, war bislang nicht zu erfahren. Erste Reaktionen aus den Apotheken klingen skeptisch: „Ich warte doch nicht den ganzen Tag neben dem Fax, bis ich endlich etwas bestellen kann“, sagt ein Inhaber.

Das Gegenbeispiel sind Bevorratungsaktionen mit extrem langem Vorlauf: Bei Bausch + Lomb konnten sich Apotheken bis Ende Mai mit einem Vorrat an Cetirizin Vividrin eindecken – für die kommende Allergiesaison. Schon im Frühjahr lockte der Hersteller mit „Top-Konditionen“ für 2018. Die Valeant-Tochter hatte unter der prominenten Dachmarke den populärsten Wirkstoff in der Heuschnupfenzeit eingeführt.

Vertriebsleiter Peter Jütte zufolge hatten die Kunden zurückgespielt, dass man 2017 viel zu spät dran gewesen sei. Deshalb wollte der Hersteller der Konkurrenz diesmal zuvorkommen. Für die Unternehmen geht es darum, in dem hoch generischen Bereich die ersten Anbietern in den Apotheken zu sein und so Aufträge abzufischen. Bei PPI ist der Markt ähnlich umkämpft.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
Verwendung für Drogenkonsum
Spritzen/Nadeln: RKI fragt Apotheken
Auch Trulicity-Rezept kam zurück
Engpass-Retax: Kasse will Ozempic nicht zahlen
Kein Ersatz für Filialleitung
Vorzeitige Rente, Apotheke zu

APOTHEKE ADHOC Debatte