Retaxationen

Novitas BKK: 30.000 Rezepte umsonst geprüft

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Nachdem die Novitas BKK vergangene Woche die Prüfung von 60.000 Betäubungsmittel-Rezepten angekündigt hatte, zieht die Kasse eine erste Bilanz: Mehr als die Hälfte der Rezepte werde ohne Beanstandung bleiben. Eine Auswertung der ersten Ergebnisse zeige, „dass es einer Mehrzahl der Apotheken gelingt, den Vorgaben des Gesetzgebers zu entsprechen“.


Die Kritik der Apotheker, die beanstandeten Mängel würden eine Retaxierung nicht rechtfertigen und seien überzogen, wies die Krankenkasse jedoch zurück: Die Anwendungshinweise auf den Rezepten seien oft nicht eindeutig gewesen. Auch der ausdrückliche Hinweis, dass die Anwendungshinweise schriftlich vorliegen, sei gesetzlich vorgeschrieben und notwendig. Das Argument, bei Schmerzpatienten handele es sich um Notsituationen, lässt die Novitas BKK nicht gelten. Nur in Einzelfällen könne es vorkommen, dass bei genauer Untersuchung eine Beanstandung zurückgenommen werde.


Als „zumindest verständlich“ sieht die Novitas BKK den Einwand vieler Apotheker, sie würden für die Versäumnisse der Ärzte bestraft. Die Apotheker seien zwar tatsächlich „in den meisten Fällen nicht Urheber des Fehlers, haben aber ihren gesetzlichen Prüfauftrag nicht erfüllt“, so die Krankenkasse. Nun wolle man mit den Kassenärztlichen Vereinigungen Kontakt aufnehmen und in persönlichen Gesprächen auf eine genauere Verschreibungspraxis hinwirken.


An den Retaxationen hält die Krankenkasse fest. Fehler bei der sofortigen Rückbuchung seien inzwischen behoben und den Apotheker die Geldbeträge erstattet worden, erklärt die Novitas BKK. Die Formfehler, die der Kasse von den Apothekerverbänden Hamburg und Bremen vorgeworfen wurden, würden sich bei Prüfung der Verträge „als gegenstandslos erweisen“, so die Novitas BKK.


Die Kasse hat angekündigt, eine Auswertung der Rezeptprüfungen zu veröffentlichen, sobald das Verfahren in einigen Wochen abgeschlossen ist.

 

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