Lieferengpässe

AbZ: Irrtum um Ibu Carolin Bauer, 02.03.2018 14:53 Uhr

Berlin - 

Ibuprofen-Fiebersäfte sind besonders in der Erkältungszeit gefragt. Die derzeitigen Lieferengpässe mehrerer Generikahersteller sorgen in der Offizin für Schwierigkeiten. Willkommen sind deshalb gute Nachrichten: Der Generikahersteller AbZ hat in Apotheken die Verfügbarkeit des Ibu-Sortiments per Fax beworben, musste die frohe Botschaft jedoch nach zwei Tagen wieder zurücknehmen.

Der Lieferengpass der Ibuprofen-Fiebersäfte hält weiter an. Die Ratiopharm-Schwester musste ein Faxangebot von Dienstag zurückziehen. Grund sei ein interner Systemfehler gewesen, heißt es beim Hersteller. Das Fax sei fälschlicherweise turnusgemäß verschickt worden. Das Angebot wurde in Apotheken umgehend korrigiert.

Der apothekenpflichtige Saft Ibu AbZ 40 mg/ml sei aktuell nicht lieferbar, teilte der Hersteller am Donnerstag per Fax mit. Diese Dosierung bereitet auch anderen Herstellern Probleme. Auch Präparate von Ratiopharm, Hexal und Stada sind derzeit nicht bei Großhändlern verfügbar.

AbZ kann dagegen laut eigenen Angaben den 20 mg/ml Saft sowie die 400 mg akut und 200 mg Filmtabletten liefern. Erhältlich sind auch die Markenprodukte Nurofen (Reckitt Benckiser) und Dolormin (J&J).

Bei der Schwesterfirma Ratiopharm ist das Lieferproblem bereits länger bekannt. Der Konzern hatte Anfang Januar das Überweiser-Geschäft gestrichen, um der Rabattvertragssituation gerecht zu werden. Der Hersteller hatte auf Nachfrage erklärt, dass der Engpass bei den Ibu-Säften von Ratiopharm durch eine Rohstoffverknappung ausgelöst worden sei. Im April soll mit Hochdruck neue Ware produziert werden.

In Apotheken sorgt der Engpass für Unmut. In Baden-Württemberg kam es im Februar zu einem flächendeckenden Lieferengpass bei sämtlichen Ibuprofen-Generikaherstellern. Apotheker Dr. Stefan Noé von der Bären-Apotheke in Karlsruhe klagte, Eltern für den Fiebersaft vertrösten zu müssen und Kinderrezepte nur mit den teureren Markenartikeln beliefern zu können.

Ein Berliner Apotheker kann den Ärger um die Fiebersäfte noch aufschieben: Zwar könne der Großhandel derzeit nicht die zweiprozentige Variante liefern, das Präparat sei aber noch auf Lager. Ibu-Säfte gehörten nicht zu den automatischen Bestellartikeln. Deshalb sei die Situation derzeit noch entspannt.