Lieferengpässe

Montgomery: Reserve für wichtige Medikamente dpa, 27.04.2017 15:21 Uhr

Nachschubprobleme bei Medikamenten: Ärztepräsident Montgomery fordert eine nationale Arzneimittel-Reserve. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Ärztepräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery hat wegen Lieferschwierigkeiten bei einem Narkosemittel für wichtige Medikamente in Deutschland eine Reserve gefordert. „Es kann nicht sein, dass ein hoch industrialisiertes Land wie Deutschland die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nicht sicherstellen kann“, sagte Montgomery der „Bild“-Zeitung.

Seit Monaten gibt es Nachschubprobleme bei Narkose-Präparaten mit dem Wirkstoff Remifentanil. Er wird vor allem bei ambulanten Operationen und Kindern eingesetzt. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind die Probleme bekannt – an diesem Donnerstag sind weitere Gespräche angeberaumt.

Montgomery sagte der „Bild“-Zeitung weiter, die Grundstoffe wichtiger Medikamente würden häufig nur noch von wenigen Firmen zumeist in China oder Indien hergestellt. Diese Abhängigkeit von wenigen Produktionsstandorten sei nicht gesund. „Deswegen muss die Bundesregierung darauf drängen, dass ein internationales Kataster über Arzneimittel aufgebaut wird. Wir müssen wissen, welche Medikamente wo und wie produziert werden.“ Es müsse „mehr als einen Produzenten“ geben. Für wichtige Arzneimittel sei eine nationale Medikamenten-Reserve nötig.