Slowakei

dm verkauft Apothekenkosmetik Carolin Bauer, 02.08.2018 10:14 Uhr

Berlin - 

Apothekenkosmetik gibt es hierzulande seit zweieinhalb Jahren nicht mehr bei dm. Die Drogeriemarktkette entschied sich, Eucerin, Vichy, Medipharma & Co. auszulisten. Denn Ware wurde nur unzuverlässig geliefert. In der Slowakei gibt es offenbar keine Probleme bei der Beschaffung. Über den Online-Shop werden einschlägige Apothekenmarken vertrieben. Die Hersteller distanzieren sich.

dm bietet slowakischen Kunden online Apothekenkosmetik an. Ein Teil der Ware war ursprünglich für den Heimatmarkt bestimmt. Denn die Verpackung ist in deutscher Sprache beschriftet etwa bei Eucerin Q10 Active und der Hyaluron-Filler Augenpflege. Das Sortiment an Produkten von Beiersdorf ist jedoch nicht breit und umfasst 15 Produkte.

Von Vichy (L’Oréal) werden 29 verschiedene Produkte verkauft. Das Angebot ist bunt gemischt und enthält Peelingmasken, Reinigungs- und Anti-Age-Produkte sowie Gesichtscremes. Auch die Schwestermarke La Roche-Posay ist über den Webshop erhältlich. Gelistet sind elf Artikel – darunter Hydreane, Effaclar, Cicaplast und Toleriane Ultra.

Auch Avène wird angeboten. Die Dermokosmetik von Pierre Fabre ist mit acht Produkten nicht sehr stark vertreten. dm bietet Apothekenkosmetik in dem mitteleuropäischen Land seit dem Start des Webshops an: „Die Produkte verkaufen wir über den dm-Online-Shop in der Slowakei seit seiner Einführung im März 2018“, sagt ein Sprecher. Ziel sei, den Kunden ein breites Angebot an qualitativ hochwertigen Produkten aus den Bereichen Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden zu bieten.

In den Filialen sei eine „qualifizierte Beratung“ gewährleistet. „Die Bedürfnisse von Kunden mit sensibler Haut veredeln wir unter anderem mit Produkten der Marken Eucerin, Vichy, La Roche-Posay, Bioderma oder Avène.“ Apothekenkosmetik der Marke Medipharma, die früher besonders häufig in den deutschen dm-Regalen stand, wird dagegen nicht angeboten.

In Deutschland will dm weiterhin keine Apothekenkosmetik mehr einsortieren: „Eine Aufnahme in die Regale der mehr als 1900 dm-Märkte in Deutschland ist derzeit nicht geplant“, sagt Geschäftsführer Christoph Werner, der für das Ressort Marketing und Beschaffung zuständig ist. dm ist laut Firmenangaben in der Slowakei mit knapp 140 Filialen und rund 1250 Mitarbeitern Marktführer. Der erste Markt wurde 1995 eröffnet. Insgesamt ist die Kette in elf südosteuropäischen Ländern vertreten.

Die Hersteller weisen eine Kooperation mit dm zurück: „Wir versichern ihnen hiermit, dass es keine Geschäftsbeziehung zwischen dm und uns gibt“, sagt Avène-Geschäftsbereichsleiter Sebastian Werner. „Wir halten an unserer Firmenphilosophie unseres Gründers und Apothekers Pierre Fabre fest und verkaufen die Marke Eau Thermale Avène ausschließlich an Apotheken oder den pharmazeutischen Großhandel.“ Die betroffene Ware werde über „einzelne schwarze Schafe“ an den Drogeriemarkt verkauft.

Pierre Fabre führte erst kürzlich einen Selektivvertrag für Avène ein, um den Handel im Mass Market insbesondere mit Blick auf Douglas zu unterbinden. Auch Beiersdorf und L’Oréal verkaufen laut eigenen Angaben ausschließlich an Apotheken und Großhändler, die die Selektivvereinbarung unterschrieben haben.