Grippeimpfstoff

Zulassungsempfehlung für Flucelvax Tetra APOTHEKE ADHOC, 22.10.2018 09:14 Uhr

Seqirus Niederlande hat für die saisonale Grippeschutzimpfung Flucelvax Tetra eine Zulassungsempfehlung erhalten. Foto: Seqirus
Berlin - 

In der aktuellen Grippesaison sind erstmals quadrivalente Impfstoffe die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Seqirus hat mit Afluria, Begripal und Fluad nur Zulassungen für trivalente Vakzine inne. Dies könnte sich bald ändern – vorausgesetzt die EU-Kommission folgt der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und erteilt Flucelvax Tetra die Zulassung.

Seqirus hat für die saisonale Grippeschutzimpfung Flucelvax Tetra vom des Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) eine Zulassungsempfehlung erhalten. Die Vakzine soll als Injektionssuspension in vorgefüllten Spritzen auf den Markt kommen.

Der Impfstoff könnte zur Influenza-Prophylaxe bei Erwachsenen und Kindern ab einem Alter von neun Jahren eingesetzt werden. Flucelvax Tetra bietet eine aktive Immunisierung gegen Influenzaviren durch eine Induktion humoraler Antikörper gegen die Hämagglutinine. Diese Antikörper neutralisieren Influenzaviren. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Erythem.

Die Zusammensetzung der saisonalen Grippeimpfstoffe orientiert sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Für die Saison 2018/19 sollen die tetravalenten Vakzine A/Michigan/45/2015 (H1N1)pdm09-ähnlicher Stamm, A/Singapore/INFIMH-16-0019/2016 (H3N2)-ähnlicher Stamm, B/Colorado/06/2017-ähnlicher Stamm der B/Victoria-Linie und B/Phuket/3073/2013-ähnlicher Stamm der B/Yamagata-Linie enthalten. Zum Vorjahr gab es zwei Änderungen: Der H3N2-Stamm A/Hong Kong/4801/2014 und B/Brisbane/60/2008 der Victoria-Linie wurden ausgetauscht. Die Impfkomponenten Influenza A(H1/N1)pdm09 und Influenza B Yamagata bleiben unverändert.

In der aktuellen Saison sind tetravalente Vakzine Kassenleistung. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) folgte im April der Empfehlung der STIKO aus dem Januar. Seit Juni ist der Beschluss in Kraft – nicht zuletzt weil der trivalente Impfstoff in der Saison 2017/18 die B-Linie fehlte, die für viele Infekte verantwortlich war. Die tetravalenten Vakzine hatte die B-Linie enthalten und hätte den Großteil der Grippefälle verhindern können.

Gefürchtet sind vor allem Komplikationen, die im Rahmen einer „echten Grippe“ auftreten können, wie Lungen- oder Herzmuskelentzündung. Symptome einer Influenza sind hohes Fieber, starker Husten sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Grippe kommt plötzlich, typisch ist der fiebrige Beginn. Mit der Impfung kann schon jetzt begonnen werden. Der Impfschutz ist in etwa zwei Wochen aufgebaut.

Kurz nach dem Start der Impfsaison haben Ärzte in Niedersachsen Lieferengpässe beklagt. Der Hausärzteverband
bestätigte am Freitag, dass in mehreren Regionen des Landes Impfdosen fehlen. Das Gesundheitsministerium bestreitet
Lieferengpässe und verweist auf Krankenkassen und Hersteller.