Generikahersteller

Strides übernimmt Mehrheit bei Fairmed APOTHEKE ADHOC, 11.09.2019 12:32 Uhr

Berlin - 

Beim Generikaunternehmen Fairmed ist ein Investor an Bord. Das indische Unternehmen Strides Pharma steigt mit einem Mehrheitsanteil beim schweizerischen Hersteller ein. Mit dem Schritt will der in Bangalore ansässige Anbieter seine Reichweite in Europa ausbauen.

Strides steigt mit einem Anteil von 70 Prozent bei Fairmed ein. Das eigene internationale Portfolio und die durch Fairmed erschlossenen Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz seien eine gute Kombination für umfangreiches Wachstum in den kommenden Jahren, kündigten die Inder an.

Der Jahresumsatz von Fairmed mit Hauptsitz im schweizerischen Zug liegt bei rund 5,8 Millionen Euro. Vertrieben werden mehr als 30 Produkte. Strides investiert rund 2,2 Millionen Schweizer Franken in das Unternehmen; außerdem bringt Strides zahlreiche Zulassungen mit.

Fairmed will mit der Beteiligung das Wachstum durch weitere Innovationskraft stärken. „Zur Erschließung neuer Absatzmärkte liefert Strides Pharma wichtige Schlüsselfaktoren“, sagte Firmenchef Oren Weininger. Die ersten Neuzulassungen sind in Österreich und der Schweiz geplant. „Darüber hinaus werden wir auch in Deutschland, dem Referenzland im europäischen Pharmamarkt, unser Generikasortiment für verschreibungspflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel deutlich ausbauen.“

Neue Präparate sollen das Angebot innerhalb der Indikationsgruppen Zentrales Nervensystem und Schmerz beziehungsweise Rheuma ergänzen. Zudem sollen unter der Dachmarke Fairmed Healthcare Produkte in der Kategorie Womens Healthcare auf den Markt kommen.

Weininger übernahm Fair-Med Ende 2018 von zwei Privatinvestoren aus der Pharma- und Finanzbranche. Er selbst ist seit 2014 für das Unternehmen tätig. Der Mediziner war zuvor beim Generikahersteller Dexcel beschäftigt.

Fair-Med wurde Ende 2012 gegründet. Das Unternehmen ist Rabattpartner verschiedener Kassen. Im Generikabereich werde die Marken Fairmed Healthcare und Eris Pharma vertrieben. Auch Eigenmarken für Apotheken werden angeboten, beliefert werden beispielsweise Gehe und Noweda, die Apothekenkooperationen Avie, Apogen aus Hannover und Propharm aus Bad Saulgau, die Versandapotheken Apo-Rot und Medpex sowie weitere regionale Zusammenschlüsse und Familienverbünde.

Strides wurde 1990 gegründet und verfügt über sieben weltweite Produktionsstätten, von denen fünf FDA-genehmigt sind. Insgesamt beschäftigt der Hersteller rund 2500 Mitarbeiter und hat eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung.