Mamedicon

Noventi kauft Wundversorgungsberater APOTHEKE ADHOC, 06.09.2019 12:11 Uhr

Neue Versorgungskonzepte und besserer Zugang zu den Kassen: Dr. Sven Jansen erwartet von der Übernahme des Beratungsunternehmens Mamedicon Synergieeffekte. Foto: Christof Stache
Berlin - 

Noventi hat die Beratungs- und Managementgesellschaft Mamedicon übernommen. Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Bissendorf baut unter anderem Qualitätsmanagementsysteme, bietet Weiterbildungen an und ist in der integrierten Versorgung aktiv. Es arbeitet hauptsächlich für Kliniken, Fachpraxen und Krankenkassen. Schwerpunkt ist dabei der Bereich Wundversorgung. In diesen Bereichen will sich Noventi durch die Akquisition stärker aufstellen.

Noventi übernimmt Mamedicon ziemlich genau zehn Jahre nach ihrer Gründung im September 2009. Damals entstand die Firma mit dem Ziel, regionale Gesundheitsnetzwerke im Sinne von Managed Care zu entwickeln und deren vertragliche Zusammenarbeit mit den Krankenkassen aufzubauen. Die Netzwerkbetreuung ist neben Versorgungs-, Entlass-, Erlös- und Risikomanagement einer der Fokusbereiche von Mamedicon.

Dabei arbeitet Mamedicon vor allem in der Wundversorgung. Zu den betreuten Netzwerken gehören das Wundzentrum Hamburg, die Wundnetze Berlin-Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Kurpfalz, die Initiative Chronische Wunden und die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientiertes Versorgungsmanagement in Berlin.

Auch Schulungen und Vorträge sind im Portfolio, beispielsweise zur Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden, „Erlösmanagement Wunde“ im Krankenhaus, Netzwerkaufbau in der Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden oder lymphologischen Problemlagen, aber auch zur Zusammenarbeit von Klinik und Leistungserbringer unter dem aktuellen Gesetzesrahmen oder den Auswirkungen des Antikorruptionsgesetzes auf die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Die bessere Koordination der Behandlungsabläufe über Sektorgrenzen hinweg ist das übergeordnete Ziel von Mamedicon.

Die so entwickelten Versorgungsmodelle bilden die Grundlage für die Verhandlung von Selektivverträgen mit den Krankenkassen. Durch die koordinative Unterstützung zwischen Kassen und Leistungserbringern solle die Heilungsdauer der Patienten signifikant reduziert werden, so Noventi.

Und Mamedicon soll es durch die Übernahme möglich werden, sein Arbeitsfeld auf andere Indikationsgebiete und Netzwerkpartner zu erweitern. Welche genau das sein sollen, gab die Gruppe allerdings noch nicht bekannt. Außerdem soll Mamedicon Türen öffnen: Die Noventi-Gruppe erschließe sich mit der Übernahme einen „partnerschaftlichen Zugang zu Leistungserbringern und anderen Akteuren im Versorgungsmarkt“. Das sei auch vor den derzeitigen technisch-betriebswirtschaftlichen Wandlungsprozessen von Bedeutung. Die Verzahnung zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen werde aufgrund der zunehmenden Digitalisierung nämlich eine immer größere Rolle einnehmen.

„Wir freuen uns, mit Mamedicon und gemeinsam mit Geschäftsführer Uwe Imkamp neue Versorgungskonzepte auf den Weg zu bringen“, kündigt Noventi-Vorstand Dr. Sven Jansen an. „Für die Noventi-Group bedeutet der Gewinn der Mamedicon, unsere Position als systemrelevanter Player im deutschen Gesundheitsmarkt weiter zu stärken“, kommentiert Jansen. Über den Kaufpreis macht Noventi keine Angaben.