Polizeieinsatz

Schrecken für das Team: Verdächtiges Paket in Apotheke dpa/ APOTHEKE ADHOC, 17.10.2019 08:44 Uhr

Berlin - 

Apotheken können während der Öffnungszeiten problemlos von Kunden besucht werden. Den Mitarbeitern einer Apotheke in Wallhausen im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt wurde jetzt ein ordentlicher Schreck eingejagt. Denn ein 34-Jähriger kam mit einem Paket in die Offizin, deponierte es und ist dann geflüchtet.

Die Mitarbeiter der Apotheke wählten den Notruf, wie die Polizei mitteilte. Spezialisten der Polizei untersuchten das Paket am Mittwochnachmittag. Darin befand sich den Angaben zufolge eine Spielzeugwaffe.

Die Polizei alarmierte außerdem die Feuerwehr. Zunächst war unklar, ob von dem Paket Gefahr ausging. Deshalb wurde der Bereich durch die Einsatzkräfte weiträumig gesperrt und evakuiert. „Zur Identifizierung des Stoffes wurde der Kampfmittelräumdienst alarmiert“, teilte die Freiwillige Feuerwehr Wallhausen-Helme mit. Nach ausgiebiger Untersuchung konnte eine Gefahr ausgeschlossen werden. Insgesamt dauerte der Einsatz zweieinhalb Stunden. Die Apotheke blieb während dieser Zeit vorsorglich gesperrt.

Beamte konnten den 34-Jährigen, der das Paket abgelegt haben soll, unterdessen am frühen Abend aufgreifen. Zunächst sei er vorläufig festgenommen worden, sagt eine Polizeisprecherin. Aufgrund seines Verhaltens brachten sie ihn in eine Psychiatrie. „Es ist Gott sei Dank nichts passiert", sagt ein angestellter Apotheker. Es habe sich um eine verwirrte Person gehandelt.

Immer wieder kommt es zu Polizeieinsätzen wegen verdächtigen Paketen, die ohne Besitzer aufgefunden werden. Auch Apotheken bleiben nicht verschont – und in diesem Fall war es ernst: 2017 hielt eine Paketbombe, die in der Potsdamer Königin Luise Apotheke deponiert wurde, die Stadt in Atem. Ausgeliefert wurde die Sendung damals von DHL.

Die Polizei rät, ein verdächtiges Paket auf keinen Fall zu öffnen, zu schütteln oder abzutasten. Der verdächtige Gegenstand sollte auch nicht in ein Behältnis gelegt werden, da bei einer Explosion zusätzlich Splittergefahr bestehe. Am besten, der Finder bringt sich und weitere Personen in Sicherheit und informiert umgehend die Ermittlungsbeamten.

In Berlin sorgte 2017 ein verdächtiges Fahrzeug vor einer Apotheke für Unruhe. Ein Auto hatte vor dem Betrieb geparkt. Die Polizei war ursprünglich wegen verkehrswidrigen Parkens gerufen worden: Auf einer Busspur war ein BMW abgestellt worden. Er sei dann als verdächtig aufgefallen, weil Kabel heraushingen und ein Benzinkanister auf der Rückbank lag, so die Polizei. Die Kennzeichen seien als gestohlen gemeldet gewesen. Bombenentschärfer des Landeskriminalamts (LKA) waren vor Ort und konnten nach Prüfung Entwarnung geben.