PD-L1-Inhibitoren

Tecentriq-Kombi wirkt auch bei Lebermetastasen dpa/APOTHEKE ADHOC, 14.06.2019 13:28 Uhr

„Impower150-Studie": Das Sterberisiko sei durch die Kombi-Therapie fast um die Hälfte zurückgegangen und rund 60 Prozent der Patienten hätten auf die Behandlung angesprochen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Roche hat positive Daten für Tecentriq (Atezolizumab) vorgelegt: Die Kombination mit Avastin sowie Chemotherapie zur Behandlung eines spezifischen Lungenkrebses bei Patienten mit Lebermetastasen habe mehr Wirksamkeit gezeigt als eine Therapie aus Avastin und Chemotherapie. Die Daten aus der Phase III-Studie „Impower150“ wurden an der Fachkonferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt.

Das Sterberisiko sei durch die Therapie fast um die Hälfte zurückgegangen und rund 60 Prozent hätten auf die Behandlung angesprochen, teilte Roche mit. Eine Anfangsbehandlung mit Tecentriq, Avastin und Chemotherapie sei damit eine wichtige neue Option für Patienten mit Lebermetastasen, einer Patientengruppe mit schlechten Überlebenschancen. Die Sicherheitsaspekte für die Kombination entsprächen den bekannten Sicherheitsprofilen der Einzelmedikamente, so Roche.

Im März hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA bereits eine Kombinationstherapie von Tecentriq und Abraxane zur Behandlung von Patienten mit sogenanntem dreifach-negativem Brustkrebs zugelassen. Konkret soll die Kombination bei Patienten eingesetzt werden, bei denen ein bestimmtes Protein im Tumor nachgewiesen werden kann und deren Tumor nicht operierbar, aber bereits fortgeschritten ist oder schon Metastasen gebildet hat. Den Zulassungsantrag hatte Roche auf Basis der Daten aus der Phase-III-Studie „Impassion130“ gestellt. Dabei hatte die Kombination aus Tecentriq und der Chemotherapie das Risiko, dass sich die Krankheit verschlimmert oder es zum Tode kommt, klar reduziert.

Der Wirkstoff ist ein Programmierter-Zelltod-Ligand-1-Inhibitor (PD-L1-Inhibitor), der bei Patienten unabhängig vom PD-L1-Status wirksam ist. PD-L1 ist auf der Oberfläche von Krebszellen exprimiert und vermittelt eine Immunsuppression. Somit ist der Tumor vor der körpereigenen Abwehr geschützt. Der monoklonale Antikörper bindet an PD-L1 und stimuliert so die T-Zell-Aktivierung und -Proliferation. Die Krebszellen werden zerstört. Der Arzneistoff besitzt immunstimulierende und antitumorale Eigenschaften.