Rote-Hand-Brief

Emerade: Panne auch bei Parallelimporten Alexandra Negt, 13.12.2019 09:29 Uhr

Die Parallelimporteure Emra und Kohlpharma beschreiben ebenfalls Aktivierungsprobleme beim Emerade-Fertigpen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Mittels Rote-Hand-Brief wurde in dieser Woche das Auftreten einer Blockade bei Verwendung von Emerade (Epinephrin) nach Lagerung bei hohen Temperaturen bestätigt: Die Parallelimporteure Emra und Kohlpharma informieren darüber, dass es auch zu Aktivierungsfehlern bei parallel importierten Autoinjektoren kommen kann. Abgestimmte risikominimierende Maßnahmen folgen im Laufe des Tages.

Auch Fertigpens der genannten Parallelimporteure dürfen nicht bei Temperaturen über 25 °C gelagert werden. Wurde Emerade längere Zeit bei höheren Temperaturen gelagert, muss mittels Neuverordnung ein Austausch gegen Autoinjektoren anderer Hersteller erfolgen. Patienten sollten stets zwei Adrenalin-haltige Fertigpens bei sich führen.

Ärzte sollen aktuell alle Emerade Fertigpens, die länger bei Temperaturen von über 25 °C gelagert wurden, gegen Adrenalin-Autoinjektoren anderer Hersteller austauschen. Darüber hinaus wird gebeten, Patienten über die maximal zulässige Lagertemperatur zu informieren. In diesen Fällen sollte eine Neuverordnung ausgestellt werden. Steht dem Patienten ordnungsgemäß gelagertes Emerade zur Verfügung wird weiterhin das Mitführen von zwei Fertigpens empfohlen.

Emerade enthält Epinephrin und wird bei einem anaphylaktischen Schock als Notfallmedikament gegeben. Mögliche Symptome einer Anaphylaxie sind Atemnot und Keuchen, Juckreiz besonders an Händen und Füßen, ein stechendes Gefühl im Mund begleitet von Schwellungen, Schwindelgefühl und kalter Schweiß. Nachdem eine Injektion des Emerade-Fertigpens durchgeführt wurde, sollten Betroffene einen Notruf absetzen und das Wort „Anaphylaxie“ sagen. So kann auch nach erfolgter Injektion eine Nachuntersuchung stattfinden.