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Die SPD ist den Apothekern egal

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Berlin -

Die SPD hat ihre neuen Vorsitzenden: Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans wurden beim Parteitag als Doppelspitze gewählt. Aber taugt das Duo als Hoffnungsträger der SPD? Zumindest die Apotheker sind diesbezüglich skeptisch, zeigen die Ergebnisse einer aposcope-Umfrage: Nur 9 Prozent der befragten Approbierten sind der Meinung, dass die Wahl von Esken und Bojans gut für die Partei ist. Allerdings ist die SPD in der Gunst der Apotheker mittlerweile auch insgesamt ins Bodenlose gestürzt.

Für die ohnehin in Schieflage geratene SPD wird die neue Parteiführung mit Esken und Bojans laut der Hälfte der befragten Apotheker (51 Prozent) „nicht lange gut gehen“. Spannendes Detail: Während 72 Prozent der männlichen Teilnehmer das so sehen, waren es nur 32 Prozent der Frauen. Demnach hätte die SPD schon bald die nächste Debatte um die Führung der Partei.

Immerhin 11 Prozent gaben an, dass sie den beiden Politikern zutrauen, den Koalitionsvertrag neu zu verhandeln. Wenig tröstlich: 8 Prozent halten das Duo für „das kleinere Übel“. Eine spannende Frage bleibt, ob die Koalition den Wechsel bei der SPD überlebt. Die Apotheker sind sich uneins: 46 Prozent glauben an einen Fortbestand der GroKo bis 2012, 44 Prozent erwarten ein vorzeitiges Ende. Sollte die Koalition zerbrechen, wünschen sich 54 Prozent Neuwahlen und 46 Prozent eine Minderheitsregierung der Union mit wechselnden Mehrheiten.

Angesichts der aktuellen Umfragewerte der SPD steht die Frage im Raum, ob die Sozialdemokraten bei der nächsten Bundestagswahl überhaupt noch mit einem eigenen Kanzlerkandidaten antreten sollen. 56 Prozent der Approbierten wären dafür. Ein Drittel (33 Prozent) der Teilnehmer sieht dabei Olaf Scholz als geeigneten Kandidaten, gefolgt von Heiko Maas (18 Prozent) und Katharina Barley (9 Prozent). Das neue Duo an der Spitze erhält bei dieser Frage nur Zustimmungswerte von jeweils 6 Prozent.

Bei der Union hat in Sachen Kanzlerfrage Friedrich Merz für 36 Prozent der Apotheker die Nase vorn. Ihm folgen Armin Laschet (22 Prozent) und Markus Söder (19 Prozent). Der amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn ist nur für 8 Prozent der Befragten ein passender Kanzlerkandidat für die Union und liegt damit hinter Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer auf Platz 5.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden Union (34 Prozent) und Grüne (19 Prozent) bei den Apotheker zusammen eine Mehrheit erhalten. Drittstärkste Fraktion wäre Die Linke mit 9,4 Prozent. Als vierte Partei würde die AfD in den Bundestag einziehen (5,6 Prozent). An der 5-Prozent-Hürde scheitern würden dagegen die FDP (2,5 Prozent) und die SPD (1,9 Prozent). In der Offizin sind die Sozialdemokraten in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwunden.

Die Ergebnisse zur „Zahl der Woche“ von aposcope wurden mit 160 verifizierten Apothekerinnen und Apotheker am 3. Dezember 2019 erhoben.

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