Italien

Kommt der Papst ins Sanitätshaus

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Berlin -

Papst Franziskus hat einen seiner Ausflüge ins normale Leben unternommen: Der Pontifex maximus soll Medienberichten zufolge am Dienstagnachmittag den Vatikan verlassen haben, um in einem römischen Sanitätshaus Schuhe zu kaufen.

Zur großen Überraschung von Kunden und Angestellten tauchte der 80-Jährige in einem Sanitätshaus in der Via del Gelsomino unweit des Vatikans auf, um orthopädische Schuhe zu erstehen. Natürlich wurde die Stippvisite gefilmt, fotografiert und in den sozialen Medien geteilt, wo sie auf beträchtliche Begeisterung stieß.

Auf den Bildern und in den Videos ist zu sehen, wie der Papst ein großes Kruzifix segnet und mit Mitarbeitern in weißen Kitteln und verdutzten Kunden spricht. Vor der Tür wartete der dunkle Ford Focus, mit dem Franziskus Medienberichten zufolge üblicherweise unterwegs ist. Ob der Papst passende Schuhe fand, ist allerdings nicht überliefert.

Der Pontifex maximus verzichtet nämlich auf die üblichen roten Schuhe. Sie gehörten bis zum Amtseintritt von Franziskus zur Standardgarderobe eines Papstes und haben eine lange Tradition: Bereits im Römischen Reich besaßen die höchsten kirchlichen Würdenträger rote Schuhe als Zeichen ihres gesellschaftlichen Status. So konnten sie sich von den unteren Ständen, die braunes oder schwarzes Schuhwerk tragen mussten, abheben. Das Rot soll an das Blut und die Kreuzigung Christi erinnern.

Es ist nicht das erste Mal, dass Franziskus mit alltäglichen Verrichtungen Aufsehen erregt. Im vergangenen Jahr löste er ähnliche Aufregung aus, als er bei einem Optiker nahe der Spanischen Treppe verschiedene Brillenmodelle anprobierte. Dort soll sein Optiker Alessandro Spiezia einen kleinen Laden haben. Papst Franziskus habe zwar auf die Dämmerung gewartet, um nicht erkannt zu werden. Doch im weißen Papstgewand habe er sofort die Neugier der Passanten auf sich gezogen, als er gemeinsam mit seinen Leibwächtern in Zivil das Geschäft betrat, berichteten zahlreiche Medien.

Auch hier bildete sich innerhalb kürzester Zeit ein beachtliche Menschenmenge. Die Passanten schauten Franziskus zu, knipsten und machten Videos mit ihren Handys. Franziskus unterzog sich laut Zeitungsberichten bei seinem Optiker einer Routinekontrolle und probierte die neue Brille aus. Er leidet unter Altersweitsicht und muss seine Brille regelmäßig anpassen lassen.

Viel kaufte der Papst dann allerdings nicht. „Ich will nur neue Brillengläser, kein neues Gestell“, habe er dem Optiker gesagt. Er habe ihn bezahlen wollen, so „wie es sich gehört”, aber nicht unnütz Geld ausgeben wollen, wie Spiezia kurz darauf gerührt vor Lokalreportern berichtete. Franziskus habe sich nur die neuen Gläser in das alte Metallgestell einbauen lassen.

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