USA

OTC-Switch für Levocetirizin

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Berlin -

Mehr als 60 Millionen US-Bürger leiden an einer allergischer Rhinitis. Diese von Heuschnupfen geplagten Menschen können künftig das Antihistaminikum Xyzal (Levocetirizin) von Sanofi ohne Rezept kaufen.

Die US-Arzneimittellbehörde FDA hat für Xyzal Allergy 24 HR einem OTC-Switch zugestimmt. Levocetirizin ist somit in zwei Darreichungsformen ohne Verschreibung erhältlich: Die Tabletten zu 5 mg können ab sechs Jahren für die Behandlung einer saisonalen oder ganzjährigen Allergie eingesetzt werden. Für Kinder ab zwei Jahren steht die Lösung zu 0,5 mg/ml zur Verfügung. Das Antihistaminikum hat einen schnellen Wirkeintritt bei gleichzeitig langer Dauer. Die Einnahme erfolgt einmal täglich.

Levocetirizin ist ein R-Enantiomer von Cetirizin und besitzt eine höhere Affinität zum H1-Rezeptor. Die Blut-Hirn-Schranke überwindet der Wirkstoff nur in geringem Maße, daher treten unerwünschte Nebenwirkungen wie zum Beispiel Müdigkeit selten auf. Das Antihistaminikum dient der symptomatischen Behandlung der allergischen Rhinitis und Urtikaria. In Deutschland ist Xusal (UCB) im Handel. Seit einigen Jahren sind verschiedene Generika auf dem Markt. Die Hersteller zogen den Antrag auf einen OTC-Switch für Deutschland 2009 zurück.

Im Januar wurde die Kombination aus Aciclovir und Hydrocortison zur Behandlung von Herpes labialis aus der Rezeptpflicht entlassen. Wie bislang ist eine Packungsgröße von bis zu 2 g vorgesehen mit bis zu 100 mg Aciclovir. Bei Hydrocortison empfehlen die Experten – wie vom Zovirax-Hersteller GSK beantragt – eine Dosierung von 1 Prozent.

Der Zusatz des Glucocorticoids soll durch eine Entzündungshemmung zu einer schnelleren Wundheilung beitragen; auf diese Weise soll das Entstehen ulzerativer Läsionen verhindert werden. Für andere Arten von Herpes ist keine Freigabe geplant; außerdem soll die neue Creme nur bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren eingesetzt werden. Bei den Monopräparaten gibt es bislang keine Altersangabe.

Letzte Neuzugänge in der Sichtwahl sind Mometason und Fluticason: Mit der Novelle der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) waren Nasensprays mit einem der beiden Wirkstoffe zur symptomatischen Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis aus der Rezeptpflicht entlassen worden. Voraussetzung ist, dass die Erstdiagnose durch einen Arzt gestellt wird. Außerdem sind die Anwendung auf Erwachsene und die Tagesdosis auf jeweils 200 µg beschränkt.

Die Indikation beim bereits zuvor verschreibungsfreien Beclometason wurde angepasst, sodass Otri-Allergie (Novartis), Ratioallerg (Ratiopharm) und Rhinivict nasal (Dermapharm) nicht mehr an Jugendliche ab zwölf Jahren ohne Rezept abgegeben werden dürfen.

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