Im Extremfall tödlich

34 Masernfälle seit Jahresbeginn in Bayern

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München -

Angesichts von 34 Masernfällen seit Jahresbeginn in Bayern wirft die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze der Staatsregierung Versagen beim Thema Masernimpfung vor. Sie habe es in den vergangenen Jahren nicht geschafft, „die Quote bei der zweiten Impfung gegen die im Extremfall tödliche Masernkrankheit auf die erforderlichen 95 Prozent zu heben”, sagte Schulze der Deutschen Presse-Agentur in München.

Die aktuelle Zahl der Masernfälle geht aus der Antwort einer Anfrage Schulzes an die Staatsregierung hervor. Demnach liegt im bayerischen Durchschnitt die Quote bei der zweiten Impfung bei 92,2 Prozent. Wünschenswert wäre nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) eine Quote von mindestens 95 Prozent. Nur so könne eine Verbreitung der Erkrankung verhindert werden. Die Quote bei der ersten Masernimpfung liegt laut Staatsregierung bei 96,6 Prozent.

Masern sind hoch ansteckend und können noch Jahre später zu potenziell tödlichen Hirnentzündungen führen. Gefährlich sind die Viren vor allem für die Kleinsten: Bei Säuglingen sterbe eines von 300 erkrankten Kindern, hatte Jakob Maske, Berliner Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, kürzlich erklärt.

Vom RKI wurden in diesem Jahr bundesweit bereits weit über 200 gemeldete Fälle erfasst. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich kürzlich für verpflichtende Masern-Impfungen für Kinder in Kitas und Schulen ausgesprochen. „Aus meiner Sicht macht es bei Gemeinschaftseinrichtungen Sinn“, sagte er. In mehreren Ländern weltweit gibt es derzeit größere Masern-Epidemien.

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