Patentabläufe

Generikahersteller ziehen sich zurück

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Berlin -

Der Anteil von Generika an der Arzneimittelversorgung ist im vergangenen Jahr zwar weiter gestiegen. Allerdings sinkt zugleich die Anzahl der Anbieter seit einigen Jahren, die Arzneimittel nach dem Auslaufen des Patentschutzes auf den Markt bringen. Verantwortlich dafür ist laut Branchenverband Pro Generika ein „extrem hoher Kostendruck“ bei ohnehin intensivem Preiswettbewerb.

Das Iges-Institut hat im Auftrag von Pro Generika seit Jahren die Entwicklung auf dem Generikamarkt analysiert und untersucht, wie viele Anbieter nach dem Patentablauf ihre Arzneimittel für die Versorgung bereitstellen: In ersten Untersuchungszeitraum (2006 bis 2009) hatten durchschnittlich noch 26 Unternehmen ihre Arzneimittel nach dem Patentablauf für mindestens zwei Jahre angeboten. Die Anzahl sank im Zeitraum 2009 bis 2012 bereits auf 18. Im jüngsten Untersuchungszeitraum 2012 bis 2013 boten nur noch 16 Firmen Generika nach Patentabläufen an.

Laut Pro Generika sorgen die immer weiter abgesenkten Festbeträge ebenso für einen Rückgang der Anbieterzahl wie das frühe Einsetzten von Rabattverträgen. Geschäftsführer Bork Bretthauer kommentiert diesen Trend wie folgt: „Setzt sich diese Tendenz weiter fort, wird das nicht ohne Folgen für den Wettbewerb und die Sicherheit der Arzneimittelversorgung bleiben. Denn Wettbewerb und Versorgungssicherheit haben eine gemeinsame Grundlage: die Teilnahme möglichst vieler Generikaunternehmen an der Versorgung. Daher ist der zu beobachtende Rückgang der Generikaunternehmen kein gutes Signal.“

In Bereichen des Generikamarkts, in denen es laut Pro Generika ohnehin wenig Anbieter gibt, weil die Herstellung der Arzneimittel besonders komplex und anspruchsvoll ist, sank die bereits niedrige Zahl ebenfalls ab und zwar von vier Unternehmen (2006 bis 2009) auf drei (2012 bis 2013).

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