Pharmakonzerne

Canesten: Lieferengpass kostet Umsatz

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Berlin -

Das Antimykotikum Canesten von Bayer rauscht mit Erlösen von 52 Millionen Euro im ersten Quartal in den Keller. Grund für das Minus von 26 Prozent sind laut Konzern vorübergehende Lieferausfälle. Auf welchen Märkten die Verluste eingefahren wurden, wurde nicht genannt.

Insgesamt verringerte sich der Umsatz mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten um 12 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Zulegen konnten von den großen Marken nur Bepanthen/Bepanthol (100 Millionen Euro, plus 5 Prozent) und Dr. Scholl's (49 Millionen Euro, plus 20 Prozent). Alle anderen Produkte waren rückläufig, Elevit, Aspirin und Aleve konnten in Lokalwährungen immerhin noch ein kleines Plus verbuchen. Die Consumer-Sparte schwächelt seit zwei Jahren, besonders auf dem US-Markt. Und das, obwohl Bayer sich 2014 mit dem Zukauf der OTC-Sparte von Merck & Co. einen Konkurrenten vom Hals geschafft hatte.

Die Bilanz für das erste Quartal fällt bei Bayer insgesamt etwas schmallippig aus, denn der Pharma- und Agrarchemiekonzern hat nur knapp 3 Milliarden Euro Gewinn gemacht und damit 5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Konzernweit fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Davon entfielen 1 Milliarde Euro auf Deutschland.

Auch das Pharmageschäft war mit 4,1 Milliarden Euro um 4 Prozent rückläufig. Wachstum gab es bei dem Gerinnungshemmer Xarelto (plus 8 Prozent), dem Augenmedikament Eylea (plus 13 Prozent) und Adempas (plus 11 Prozent) gegen Lungenhochdruck.

Trotz des geschmälerten Gewinns gibt sich Konzernchef Werner Baumann optimistisch. „Strategisch sind wir gut vorangekommen und haben bei der geplanten Übernahme von Monsanto große Fortschritte gemacht”, betonte er. Die EU-Kommission und weitere Behörden, unter anderem in Brasilien, China und Russland, haben dem Vorhaben in diesem Jahr zugestimmt. Damit hat Bayer jetzt zwei Drittel der rund 30 kartellrechtlichen Freigaben erreicht.

Die Auflagen der EU-Kommission und anderer Regulierungsbehörden sehen insbesondere den Verkauf verschiedener Crop-Science-Geschäfte von Bayer vor. Entsprechende Vereinbarungen mit BASF hat der Konzern im Oktober 2017 und April 2018 getroffen. Die Monsanto-Übernahme unterliegt weiterhin üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich notwendiger behördlicher Freigaben. Bayer hat das Ziel, die Transaktion im 2. Quartal abschließen zu können.

Im April zeichnete die Investmentgesellschaft Temasek 31 Millionen neue Bayer-Aktien zu einem Bruttoemissionspreis von insgesamt 3 Milliarden Euro. Die Erlöse der Platzierung werden bei der Finanzierung der Monsanto-Übernahme voll berücksichtigt.

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