Augenheilsparte

Novartis-Anleger feiern Alcon-Abspaltung

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Zürich -

Die Anleger von Novartis haben die Trennung von der lange kriselnden Augenheilsparte gefeiert. Auch ein zugleich bekannt gegebener Aktienrückkauf kam an der Börse in Zürich gut an. Die Papiere des Schweizer Pharmakonzerns zogen unter den Spitzenwerten im Leitindex SMI um rund 3,5 Prozent auf 74,94 Franken an. Damit machten die Anteilsscheine ihre über die Woche aufgelaufenen Verluste mit einem Schlag wett.

Die Augenheilsparte Alcon soll abgespalten und an die Börse gebracht werden. Novartis hatte die Sparte bereits im vergangenen Jahr auf den Prüfstand gestellt und sich – weil die Geschäfte zuletzt wieder etwas besser liefen – dann eine Entscheidung bis zum ersten Halbjahr 2019 vorbehalten. Diese fällt nun früher als gedacht. Allerdings müssen zuvor unter anderem noch die Aktionäre auf der Hauptversammlung im Februar 2019 der Transaktion zustimmen.

Experten lobten derweil die Transaktion. Sie sei der eleganteste Weg, sich schnell von der Sparte zu lösen, schrieb etwa Analyst Vincent Meunier von Morgan Stanley. Die Abspaltung von Alcon vereinfache die Unternehmensorganisation von Novartis, ergänzte Analyst Eric Le Berrigaud von Bryan Garnier.

Analystin Laura Sutcliffe von der Privatbank Berenberg schrieb, den Aktionären könnte der Deal einen Wertzuwachs bescheren, wenn auch möglicherweise nur in moderatem Ausmaß. Alcon habe sich seit der Übernahme durch Novartis Anfang des Jahrzehnts unterdurchschnittlich entwickelt. Mittlerweile jedoch stecke Alcon inmitten der lang erwarteten Restrukturierung und könne als eigenständiges Unternehmen nun seine Profitabilität verbessern.

Der Rückkauf eigener Aktien für bis zu 5 Milliarden US-Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro) soll unterdessen bis Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein. Finanziert wird er vor allem mit dem Geld, das mit dem Verkauf des Anteils am Gemeinschaftsunternehmen mit GlaxoSmithKline (GSK) eingenommen wurde.

Aktienrückkäufe kommen bei Anlegern in der Regel gut an, weil dadurch der Gewinn des Unternehmens unter weniger Aktionären verteilt werden muss. Sprich: Der Ertrag je Aktie steigt. Zuvor sei der Gewinn durch den Verkauf des Anteils am Jooint-Venture mit GSK und den Erwerb der Gentherapie-Firma Avexis verwässert worden, erinnerte Analyst Huw Williams von der Schweizer Bank UBS. Zudem will Novartis auch nach dem Rückkauf eine „starke und wachsende“ Dividende in Schweizer Franken ausschütten.

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