Verdauungstrakt

Magen-Darm-Grippe: Brechdurchfall am HV

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Berlin -

Mit der echten Grippe, der Influenza, hat die Magen-Darm-Grippe nichts zu tun. Allerdings wird der Infekt des Verdauungstraktes durch Viren oder Bakterien ausgelöst und endet in einem Brechdurchfall. So entsteht die Gastroenteritis und das sind die Behandlungsmöglichkeiten.

Das können die Auslöser sein. Brechdurchfall kann beispielsweise durch Viren wie Rota- oder Noroviren sowie Bakterien wie Salmonellen, Staphylokokken, Campylobacter oder Escherichia coli verursacht werden. Die Magen-Darm-Grippe kann jeden treffen, besonders häufig tritt der Infekt jedoch bei Babys und Kleinkindern auf.

So kommen die Keime in den Körper. Die Erreger gelangen über die Nahrung in den Verdauungstrakt und reizen dort die Schleimhäute. Entweder schädigen die Viren und Bakterien den Magen-Darm-Trakt selbst oder die von ihnen produzierten Toxine. Die pathogenen Keime vermehren sich im Darm und werden über den Kot ausgeschieden – der somit auch Quelle für eine Ansteckung sein kann.

Das sind die Symptome. Die Betroffenen klagen über Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen, das als Schutzreflex des menschlichen Körpers auftritt. Im weiteren Verlauf kommen Durchfälle hinzu, die wässrig, schleimig oder auch blutig sein können. Diese können von den Erregern durch drei verschiedene Mechanismen verursacht werden – sekretorisch durch eine erhöhte Wasserausscheidung in den Darm, exsudativ durch eine Entzündung der Schleimhautzellen, die dadurch mehr Schleim oder auch Blut absondern oder osmotisch wenn unverdaute Nahrungsbestandteile Wasser aus dem umliegenden Gewebe in das Darminnere ziehen. Die Beschwerden können von Blähungen oder gelegentlich von Fieber begleitet werden.

Wie wird behandelt? Meist klingen die Infekte von selbst wieder ab. Wer jedoch länger als zwei Tage die Toilette nicht mehr verlassen hat, Blut im Stuhl oder Kreislaufprobleme hat oder unter Fieber leidet, sollte einen Arzt zu Rate ziehen. Tritt der Infekt bei Babys oder älteren Patienten auf, sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei beiden Personengruppen kann eine Infusion angezeigt sein. Die Betroffenen sollten bereits bei den ersten Symptomen einer Magen-Darm-Grippe viel trinken. Denn die Brechdurchfälle gehen mit einem hohen Flüssigkeitsverlust einher. Ratsam ist ebenfalls das Zuführen von Elektrolyten. Stopfende Lebens- oder Arzneimittel sind tabu, denn durch den Durchfall sollen die Erreger aus dem Körper ausgeschieden werden. Spasmolytika können gegen Krämpfe und Antiemetika gegen Übelkeit helfen. Außerdem sollten bei bestehendem Erbrechen fettige Speisen gemieden und auf leichtes Essen ausgewichen werden. Geeignet sind Brühen, Haferflocken oder auch zerdrückte Banane.

Wie kann man sich schützen? Wichtig ist es einige Hygieneregeln einzuhalten. Infektiös sind vor allem der Kot und das Erbrochene. Am größten ist das Ansteckungsrisiko somit auf der Toilette. Wer mit den Patienten in Kontakt kommt, sollte sich gründlich und regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren. Auch die Toilette sollte vor der Benutzung gereinigt und desinfiziert werden. Bettwäsche und Kleidung der Betroffenen sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

Eine Impfung gibt es gegen Rotaviren und Cholera, einen 100-prozentigen Schutz gibt es dennoch nicht. Wer auf Reisen ist, sollte die Regel „cook it, peel it or leave it“ beherzigen. Wasser sollte vor Gebrauch abgekocht oder mit entsprechenden Tabletten oder Lösungen aufgereinigt werden. Gekaufte Wasserflaschen sollten überprüft werden, ob diese auch original verschlossen sind und nicht aufgefüllt wurden. Auf Eiswürfel oder Speiseeis sowie halbgares Fleisch oder Fisch und unabgewaschenes Obst sollten Reisende in einigen Ländern besser verzichten.

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