Laborversuche

Ältester Tierversuch ab 2019 verboten

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Berlin -

Der älteste gesetzlich vorgeschriebene Tierversuch zur Prüfung der Arzneimittelsicherheit darf ab 2019 in Europa nicht mehr durchgeführt werden. Das teilte das für die Zulassung von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit.

Die Prüfung auf anomale Toxizität wurde laut PEI vor mehr als 100 Jahren eingeführt, damals, um die Sicherheit des Diphtherie-Impfstoffs zu testen. Seitdem wurde die Prüfung als Sicherheitstest verlangt. Als Versuchstiere werden Mäuse oder Meerschweinchen eingesetzt. Der Test war im Europäischen Arzneibuch vorgeschrieben, wird nun aber aus insgesamt 49 Einzelvorschriften gestrichen.

„Dies ist ein weiterer erfolgreicher Schritt auf dem Weg, Tierversuche im Bereich der Arzneimittelforschung, -zulassung und -prüfung auf ein notwendiges Minimum zu beschränken”, so PEI-Präsident Professor Dr. Klaus Cichutek.

Dem Deutschen Tierschutzbund gehen die bisherigen Bemühungen zur Begrenzung von Tierversuchen nicht weit genug. Der Interessenverband fordert eine Gesamtstrategie zum Ausstieg aus Tierversuchen und eine Änderung des Tierschutzgesetzes. „Deutschland sollte endlich umdenken und beim Ausstieg aus Tierversuchen eine Vorreiterrolle einnehmen”, so Präsident Thomas Schröder.

Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurden 2016 in Deutschland etwa 2,8 Millionen Tiere in Versuchen eingesetzt, knapp 80 Prozent davon sind Nagetiere wie Mäuse und Ratten.

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