Versandapotheken

Versandhandel in Österreich wächst zweistellig

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Berlin -

Der Versandhandel hat auch in Österreich Wachstumszahlen, von denen Vor-Ort-Apotheken nur träumen können. Um 12,2 Prozent stieg der Absatz laut dem Marktforschungsunternehmen Iqvia im vergangenen Jahr.

Verkaufsschlager sind demnach Rheumamedikamente, Schmerzmittel, Grippe- und Erkältungspräparate sowie Beruhigungs- und Schlafmittel. Die meistverkauften Produkte der Versandapotheken sind Dulcolax, Thomapyrin und Voltadol, das in Deutschland als Voltaren bekannt ist. Zum Vergleich: Bei den stationären Apotheken waren die Topseller das Venenmittel Daflon, das in Deutschland nicht erhältlich ist, Voltadol und Bepanthen.

Insgesamt gehe der Trend klar zu preisgünstigeren Großpackungen, so die Marktforscher. Zudem seien viele Kassenschlager wie Dulcolax, Ibumetin, Pharmaton, Buer Lecithin oder Aspirin C im Versandhandel etwa 40 Prozent günstiger. Für seine Erhebung hat Iqvia die Daten von drei deutschen Versandhandelsapotheken erhoben, die nach Österreich liefern.

OTC-Produkte machten bezogen auf den gesamten Apothekenmarkt 16 Prozent des Umsatzes und 30 Prozent des Absatzes aus. Der Umsatz stieg 2017 um 1,4 Prozent, im Vorjahr waren es noch 3,6 Prozent. Die zehn Marktführer teilen sich knapp 45 Prozent Umsatzes auf: Bayer liegt mit 9,3 Prozent Marktanteil unangefochten an der Spitze, vor Gebro mit 6,8 Prozent und Ratiopharm mit 4,6 Prozent. Dahinter folgen Apomedica (4,3 Prozent), Sanofi (4,1 Prozent), Kwizda (4,0 Prozent), Allergosan (3,6 Prozent), Mylan/Meda (2,7 Prozent), Promedico (2,7 Prozent) und Merck (2,5 Prozent).

Nachdem der EuGH im Oktober 2016 Rx-Boni für ausländische Versandapotheken erlaubte, hatte der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland 2017 ein Rekordjahr. Laut GKV-Ausgabenstatistik des Bundesgesundheitsminiteriums (BMG) wurden von den Kassen im insgesamt Rx-Arzneimittel und Verbandmittel im Wert von 410,5 Millionen Euro erstattet. In den Zahlen enthalten sind sowohl in- als auch ausländische Versandapotheken.

Im Jahr zuvor gaben die Kassen für elektronische Bestellungen „nur“ 366,5 Millionen Euro aus. Der Zuwachs beträgt damit 12 Prozent. Seit Einführung des Versandhandels im Jahr 2004 haben sich die Ausgaben knapp versechsfacht.

Platzhirsch beim Rx-Versand ist DocMorris. Mit 240 Millionen Euro wuchs der Rx-Umsatz 2017 um 10 Prozent. Im ersten Quartal 2018 sehen die Zahlen sogar noch besser aus: Der Versender aus Heerlen konnte im Rx-Bereich um gut 11 Prozent zulegen auf 66 Millionen Euro.

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