Statt Schlichtung: Streit um Hellweg-Apotheke eskaliert Lothar Klein, 15.05.2019 15:03 Uhr
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Ausmanövriert: BasisApotheker Gunnar Müller empfinde die Mitteilung der Kammer SWestfalen-Lippe zur Causa Hellweg-Apotheke als „Frechheit“. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - Eigentlich sollte es ein Schlichtungstermin werden im Streit um die Hellweg-Apotheke in Hemmerde, die 40 Jahre lang keinen Notdienst leisten musste. Zum Ende des Informationsgesprächs gab es sogar einen versöhnlichen Handschlag zwischen Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening und BasisApotheker Dr. Christoph Klotz. Doch anschließend eskalierte der Streit erneut: BasisApotheker Gunnar Müller hält die Pressemitteilung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) über Verlauf und Ergebnis der Treffens für eine „Frechheit“. Und will in Kürze mit einer eigenen Mitteilung kontern.
Begonnen hatte der Anhörungstermin aber mit einer satten Verspätung. Der als Vertreter für den verhinderten Müller zum Gespräch entsandte Klotz war bei der mentalen Vorbereitung beim Yoga eingeschlafen: „Um tiefenentspannt in den Termin zu gehen, habe ich kurz vorher noch mit autogenem Training begonnen und bin dabei leider eingeschlafen“, so Klotz. Geweckt habe ihn ein Anruf der Kammer.
Nun streiten die Beteiligten jedoch weiter über den Ausgang des Treffens, dass eigentlich angesetzt war, noch unklare Fragen zum nicht erfolgten Notdienst der Hellweg-Apotheke zu klären. Doch dazu kam es zu Beginn des Treffen erst gar nicht. Gegenstand der teilweise lautstarken Diskussion war nämlich die von der Kammer gegen Klotz erwirkte gerichtliche Untersagungserklärung. In einem Kommentar zur Causa Hellweg-Apotheker hatte Klotz die Befürchtung geäußert, Präsidentin Overwiening könnte Unterlagen manipulieren. Gegen diesen Vorwurf hatte sich die Kammerpräsidentin rechtlich zur Wehr gesetzt. Beim Treffen mit Klotz legte Kammergeschäftsführer Dr. Walter dann ein Dokument zur Hellweg-Apotheke aus dem Jahr 1979 vor.
Nach Darstellung der AKWL konnte in der vierstündigen Sitzung der Sachverhalt geklärt und offene Fragen aus den Listen – neben den BasisApothekern, sind dies die Gemeinschaftsliste, die Aktive Liste und die Neue Liste – beantwortet werden. „Meine Befürchtungen und Fragen hinsichtlich meiner strittigen Einlassungen haben sich durch diese Anhörung im Wesentlichen in Wohlgefallen aufgelöst", kommentierte Dr. Christoph Klotz nach Kammerangaben für die BasisApotheker, der zugleich ankündigte, die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die AKWL wieder zurückzuziehen. Das Zitat wurde nach Kammerangaben von Klotz ausdrücklich autorisiert.
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