Finanzausgleich der Kassen

Großstädter gehen häufiger zum Arzt: Kasse fordert mehr Geld

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Berlin -

Die vergleichsweise häufigen Arztbesuche von Großstadtbewohnern sollten sich aus Sicht der Techniker Krankenkasse (TK) auch in höheren Zuweisungen aus dem Finanzausgleich der Kassen niederschlagen. Es müsse „eine Regionalisierung geben, also vereinfacht gesagt für Großstädter mehr Geld als für Versicherte auf dem Land“, sagte TK-Chef Jens Baas der Rheinischen Post.

Die derzeitige Regelung sei nicht mehr zeitgemäß: „Die Kassen erhalten für Versicherte in Großstädten genau so viel Geld wie für Versicherte auf dem Land, dabei gehen Großstädter deutlich häufiger zum Facharzt und verursachen so auch deutlich höhere Kosten als Versicherte auf dem Land. In den Städten gibt es eben mehr Fachärzte, hier schafft sich das Angebot seine Nachfrage.“

Auch der Katalog der Krankheiten, für die der Finanzausgleich höhere Zuweisungen vorsieht, gehört aus Baas' Sicht eingeschränkt: „Es müssen Volkskrankheiten aus dem Katalog der Krankheiten raus, für die es mehr Geld gibt. In den Katalog gehören nur schwere Krankheiten wie Krebs, bei denen es keine Grauzone des Kodierens gibt.“

Er verwies auf das Beispiel Übergewicht: „Seit zum Beispiel Adipositas 2013 in den Katalog aufgenommen wurde, ist die Zahl der krankhaft Übergewichtigen bis 2016 um 200 Prozent gestiegen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie Kodieranreize dazu führen, dass die Anzahl kodierter Diagnosen sprunghaft steigt.“ Der Risikostrukturausgleich setze viele falsche Anreize.

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