Großhandel

Gehe: Neue Köpfe, neues Konzept

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Berlin -

Einen Monat ist es her, dass André Blümel überraschend bei Gehe den Hut nehmen musste. Nun verpassen seine Nachfolger – Dr. Peter Schreiner als Vorsitzender der Geschäftsführung und Andreas Thiede als Geschäftsführer Vertrieb & Marketing – dem Unternehmen eine neue Struktur. Statt fünf wird es künftig zehn Vertriebsregionen geben.

„Mit dieser Vereinfachung werden Service und Kundennähe verbessert“, ist man bei Gehe überzeugt. So überzeugt, dass man einen „hohen einstelligen Millionenbetrag“ dafür in die Hand nimmt. Darüber hinaus soll die Kooperation „Gesund leben“ weiterentwickelt werden. Details dazu gab es nicht.

Im Sommer werden die Standorte Schwerin und Neubrandenburg geschlossen. In Rostock eröffnet dafür eine neue Niederlassung. „Mit dieser Investition wird Gehe in Mecklenburg-Vorpommern über modernste Lager- und Automatentechnik für mehr als 100.000 Arzneimitteln verfügen“, teilt Gehe mit. Die Belieferung der Kunden soll dadurch verbessert werden.

Unternehmensweit soll ein Strategieprozess umgesetzt werden. Dazu hat der Großhändler 600 Apotheken befragt, was sie von Gehe erwarten. „Wir haben sehr genau analysiert, wo wir sehr gut sind – und was wir besser machen könnten“, erklärt Schreiner. Man habe viele Impulse und neue Ideen mitgenommen, zu konkreten Maßnahmen wurde jedoch noch nichts verraten.

Im Oktober dieses Jahres verließ Blümel den Stuttgarter Großhändler mit sofortiger Wirkung. Vorübergehend hat Schreiner den Vorsitz der Geschäftsführung übernommen, es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis er den Posten auf Dauer bekommt.

Über die Gründe für die plötzliche Trennung ist nichts bekannt. Bei Gehe brachte es Blümel vom Regionalleiter über den Geschäftsführer bis zum Verantwortlichen für Osteuropa. Als 2006 in der heißen Phase um den Kauf von DocMorris der heutige Alliance-Aufsichtsratschef Wolfgang Mähr zum Mutterkonzern Celesio wechselte, übernahm Blümel die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft.

Da das Geschäft in den vergangenen Jahren schwierig war, soll sich nach der US-Mutterkonzern McKesson zu einem Austausch an der Spitze entschieden haben. Dem Vernehmen wurde Blümel nach einer Telefonkonferenz vor die Tür gesetzt.

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