APOSCOPE-Digitalisierungsstudie

Bestellplattformen: Noweda-Zukunftspakt liegt vorn

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Berlin -

Ob die Welt tatsächlich Apotheken-Apps und -Bestellportale braucht, weiß derzeit niemand. Doch zumindest bei den Apothekern selbst laufen Entwickler und Plattformbetreiber zunehmend offene Türen ein. Die Akzeptanz wächst, so ein Ergebnis der Studie „Status Quo 2019: Digitalisierung in der Apotheke“ von APOSCOPE. Der „Zukunftspakt Apotheke“ von Noweda und Burda ist mit Abstand am bekanntesten.

Zwei Drittel der Teilnehmer (67 Prozent) finden elektronische Vorbestellsysteme hilfreich, weitere 19 Prozent sehen zumindest einen gewissen Nutzen. Oder anders ausgedrückt: Nur 10 Prozent sehen keinen Bedarf dafür, dass ihnen Kunden auf elektronischem Weg Rezepte oder Bestellungen übermitteln.

Entsprechend positiv finden es die meisten Kollegen, dass sich derzeit apothekennahe Unternehmen zusammentun, um mit Plattformen ein Gegengewicht zu Amazon & Co. zu bilden. 72 Prozent halten entsprechende Engagements für sinnvoll, nur 7 Prozent sind gegenteiliger Auffassung.

63 Prozent der Inhaber, aber nur knapp 10 Prozent der PTA kennen eine der bestehenden oder im Aufbau befindlichen Plattformen: Am häufigsten genannt wurde die Initiative von Noweda und Burda (37 Prozent) vor dem Angebot rund um ProAvo (19 Prozent), Linda 24/7 (11 Prozent), CallmyApo (9 Prozent), Curacado (8 Prozent) und Deine Apotheke (5 Prozent).

Auffällig ist das deutlich gestiegene Interesse an entsprechenden Dienstleistungsangeboten: Eine Apotheken-App halten 76 Prozent für sinnvoll, vor einem Jahr waren es noch 72 Prozent und davor 67 Prozent. Damit liegen Apps vor digitalem Medikationsplaner (67 Prozent) und Abholautomat, der innerhalb von zwei Jahren von 40 auf 60 Prozent zulegen kann.

 

Ebenfalls bezeichnend: 18 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass ihre Apotheke bereits eine App für die Kommunikation mit den Kunden hat. Im Vorjahr waren es noch 9 Prozent; offenbar hinterlassen die Vertriebsaktivitäten von VSA und Phoenix ihre Spuren am Markt. Damit steigt die App unter dem am häufigsten für die elektronische Kommunikation mit den Kunden genutzten Formaten auf – von Rang 5 auf Rang 3, hinter Website und Facebook und vor Whatsapp und E-Mail. Insgesamt nutzen 55 Prozent der Apotheken elektronische Kommunikationsmittel in der Kundenkommunikation; der Wert ist seit 2017 relativ stabil.

59 Prozent können sich die Anschaffung einer App in den kommenden fünf Jahren vorstellen. Auch hier kann neben dem Medikationsplaner der Abholautomat auf Rang 3 deutlich zulegen.

Auch bei den Verbrauchern können Apotheken nach Meinung der Teilnehmer mit eigenen Apps punkten. 69 Prozent glauben, dass sich Apps im Internet durchsetzen werden, vor zwei Jahren waren es noch 49 Prozent. Gleichauf liegen nur Preisvergleichsportale mit 71 Prozent.

Nach wie vor glauben 70 Prozent der Apotheker und PTA, dass die Branche Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung hat. Und vor allem von den Inhabern ist ein großer Teil noch nicht davon überzeugt, dass die Digitalisierung mehr Chancen als Risiken bringt.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Apotheken schlecht aufgestellt sind. „Diese Einschätzung zeigt eher, wie realistisch Apothekenteams bereits die Digitalisierung bewerten. Denn so rasant wie die Entwicklung derzeit voranschreitet, so muss es auch eine fortwährende Veränderungsbereitschaft in der Apotheke geben“, sagt Thomas Bellartz, Geschäftsführer von APOSCOPE.

So ist eine Mehrheit (53 Prozent) der Ansicht, dass Künstliche Intelligenz (KI) die Arbeit in der Apotheke erleichtern könne. Nur 11 Prozent glauben, KI würde die Arbeit erschweren. Weit mehr als ein Drittel haben sich dazu noch keine abschließende Meinung gebildet. Diejenigen, die an den Nutzen von KI glauben, erhoffen sich eine Optimierung und/oder Erleichterung von Arbeitsabläufen oder eine weitergehende Minimierung von Fehlern bzw. die Unterstützung bei entsprechenden Kontrollen.

Bei den sozialen Netzwerken setzt sich der Vorjahrestrend fort: PTA, aber auch Apothekerinnen und Apotheker, nutzen verstärkt WhatsApp (89 Prozent) und Instagram (27 Prozent), Facebook (52 Prozent) stagniert. PTA nutzen soziale Medien stärker als Apotheker.

Für „Status Quo 2019: Digitalisierung in der Apotheke“ wurden vom 4. bis 7. März insgesamt 503 Apotheker und PTA befragt. Die Studie liefert umfangreiche Antworten auf 35 Fragen und kann ab sofort bei APOSCOPE bestellt werden. APOSCOPE bietet Online-Marktforschung im Apotheken- und Pharmamarkt und liefert zielgenaue Marktforschungsergebnisse innerhalb weniger Stunden. Das Panel besteht aus mehr als 1800 verifizierten Apothekern und PTA.

Rund um das Thema Digitalisierung in Apotheke und Pharmamarkt dreht sich am 20. und 21. März in Berlin auch VISION.A, die Digitalkonferenz von APOTHEKE ADHOC. Rund 30 hochkarätig Top-Speaker widmen sichdem wichtigsten Zukunftsthema der Branche. Neben Professor Dr. Viktor Mayer-Schönberger sprechen unter anderem Professor Dr. Jürgen Schmidhuber, Dunja Hayali, Florian Kaps und Dr. Tu-Lam Pham. Mit den VISION.A Awards werden auch in diesem Jahr wieder die innovativsten Konzepte und Geschäftsideen ausgezeichnet. Das ganze Line-Up, alle Informationen und Tickets gibt es hier.

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