Inhalation

Heißer Dampf gegen verschleimte Nasen

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Berlin -

Inhalieren zählt zu den ältesten Hausmitteln bei einer Erkältung. Die unterstützende Therapie kann den Betroffenen helfen, die Symptome zu lindern. Der warme Wasserdampf befeuchtet trockene Schleimhäute, schützt vor dem Austrocknen und hält Erreger fern. Zusätze können das Durchatmen erleichtern, festsitzenden Schleim lösen und die verstopfte Nase befreien.

Die einfachste Art zu Inhalieren erfordert einen Topf mit heißem Wasser und ein Handtuch. Dampfinhalatoren, aus der Apotheke stellen eine Weiterentwicklung dieser ursprünglichen Methode dar und sind der altertümlichen Variante vorzuziehen. Der Topf kann leicht umkippen und das heiße Wasser zu Verbrennungen führen. Der Dampf gelangt zudem nicht gezielt in Mund und Nase. Die Augen können gereizt werden, vor allem wenn ätherische Öle zum Inhalieren verwendet werden. Dampfinhalatoren besitzen meist spezielle Masken für Mund und Nase, sodass die Dämpfe gezielt eingeatmet werden können.

Das Wasser darf nicht zu heiß sein. 50-60°C reichen aus, um eine Wirkung zu erzielen. Zu heißer Wasserdampf kann sogar nachteilige Effekte haben, da die Schleimhäute zusätzlich gereizt werden oder anschwellen können. Eine Inhalation sollte zweimal täglich für etwa fünf bis zehn Minuten durchgeführt werden. Das Ein- und Ausatmen sollte ruhig, tief und regelmäßig sein. Atmet man zu schnell oder zu tief, kann es zu Schwindelgefühlen oder Kopfschmerzen kommen. Tritt während des Inhalierens starker Husten auf, sollte die Anwendung abgebrochen werden.

Der richtige Zusatz kann entscheidend für die Wirkung sein. Es eignen sich sowohl getrocknete Pflanzenteile wie zum Beispiel Kamillenblüten und Thymiankraut. Beliebt sind auch Pfefferminz- und Eukalyptusöl oder Erkältungssalben. Verbraucher greifen auch zu fertigen Mischungen mit Latschenkiefernöl oder Fichtennadelöl, um den Schleim zu verflüssigen und das Abhusten zu erleichtern.

Bei Kindern und Asthmatikern ist besondere Vorsicht geboten. Es sollte unbedingt auf den Zusatz von ätherischen Ölen verzichtet werden, vor allem Campher und Menthol können zu Asthmaanfällen und starker Atemnot führen. Für Kinder gibt es spezielle Mischungen, die auch von Asthmatikern verwendet werden können.

Nicht nur Teedrogen und ätherische Öle landen im Topf, sondern auch Salz. In Überlieferungen wird dem Zusatz eine befeuchtende und schleimlösende Wirkung zugeschrieben. Eine Salzinhalation sollte jedoch mittels elektrischem Vernebler erfolgen, um einen Effekt auf die Atemwege auszuüben. Die Topfvariante lässt lediglich den heißen Dampf in die Atemwege gelangen, da nur ein geringer Teil des gelösten Salzes in den Dampf übergeht. Würde man warten bis das ganze Wasser verdampft ist, bliebe das Salz als Rückstand im Topf zurück.

Für den elektrischen Vernebler stehen bereits fertige Salzlösungen zur Verfügung. Es sind isotone oder hypertone Lösungen erhältlich. Möchten Verbraucher ihre Salzlösung selbst herstellen, sollten sie darauf achten, ein Salz ohne Zusätze zu benutzen.

Der normale Wasserdampf gelangt zwar in die oberen Atemwegen, reicht jedoch nicht bis tief in die Bronchien. Einen Teilchengröße von 2 bis 4 µm ist nötig, um in die tiefen Atemwege zu gelangen. Chronisch Kranke sollten deshalb elektrische Vernebler verwenden um ihre Medikation zu inhalieren.

Topf und Dampfinhalator müssen nach der Benutzung gereinigt werden, da das feuchte, warme Klima einen idealen Nährboden für Keime bildet. Je nach Hersteller können manche Teile in der Spülmaschine gereinigt werden. Ist dies nicht möglich, sollten die Einzelteile vor der nächsten Benutzung ausgekocht oder gut desinfiziert werden, damit keine verbliebenen Bakterien eingeatmet werden.

Durch das Befeuchten der Schleimhäute haben es Viren und Bakterien schwerer und die Erreger können leichter abtransportiert werden. Deshalb eignet sich Inhalieren nicht nur wenn die Erkältung bereits in vollem Gange ist, sondern auch als Vorbeugung in der Erkältungszeit.

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