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Apotheken-Allergietests: Wie sicher sind sie?

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Berlin -

Patienten haben immer mehr die Möglichkeit, mit Selbstdiagnostika eigenständig ihre Gesundheit mittels Schnelltests aus der Apotheke zu beobachten. Auch bei Allergien besteht eine Nachfrage. Können diese Tests den Arztbesuch ersetzen? Nein, sagt der NDR Wissenscheck. Das Magazin griff das Thema gestern Abend auf. Testkandidaten sind die eineiigen Zwillinge Sebastian und Anselm Sonntag.

 

Allergien haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Experten zufolge ist einer der Gründe ein Übermaß an Hygiene. Wenn Symptome bestehen und der Arzt einen Verdacht auf eine Allergie vom Soforttyp hat, wird er seine Hypothese mit einem Pricktest bestätigen oder verwerfen. Das tat auch Dr. Andreas Kleinheinz bei den Zwillingen. Den Testergebnissen zufolge zeigte Anselm eine allergische Reaktion bei Gräsern und Birkenpollen. Sebastian hingegen war allergisch gegen Gräser und Milben; eine Sensibilisierung auf Birkenpollen blieb aus.

Können eineiige Zwillinge unterschiedliche Allergien haben, obwohl sie eine identische DNA besitzen? „Ja“, sagt Kleinheinz, der Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Elbe Kliniken in Buxtehude ist. Denn trotz identischem genetischen Material könnten Zwillinge zwei Ausprägungen von Allergien entwickelt haben. „Genetik ist ein wichtiger Faktor. Die Veranlagung für eine Allergie wird in der Regel mitgegeben, aber Umweltfaktoren spielen eine entscheidende Rolle“, erklärt der Arzt.

Nach dem Pricktest durch den Mediziner müssen Sebastian und Anselm einen Selbsttest aus der Apotheke machen. Zwei Produkte stehen ihnen zur Verfügung: Allergocheck und Veroval. Beide Tests erkennen lediglich drei besonders häufige Allergene: Katzenhaare, Gräserpollen, Staubmilbe. Die Tests sollen die Anzahl bestimmter Antikörper im Blut erkennen, die bei einer Allergie erhöht sind. Beide Präparate liefern negative Ergebnisse. Die beiden Tests hätten auf Gräserpollen und Milben reagieren müssen. „Normalerweise liegt die Übereinstimmung zwischen Haut- und Bluttest nahezu bei 100 Prozent“, sagt Kleinheinz. Die Frage laute daher: Wie genau trifft der Test die Wirklichkeit und wie empfindlich ist er? „Man müsste vermuten, dass die Sensitivität des Apothekentests zu niedrig ist um die entsprechenden Antikörper tatsächlich herauszufischen.“

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