Negativtrend ungebrochen

Westfalen-Lippe: Wieder weniger Apotheken

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Berlin -

Im 14. Jahr in Folge nimmt die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe weiter ab: Für die ersten neun Monate des Jahres 2019 meldet die Apothekerkammer (AKWL) ein Minus von 31: Denn 39 geschlossenen Apotheken stehen nur acht Neueröffnungen gegenüber.

Damit hat sich die Gesamtzahl aller Apotheken im Landesteil auf 1891 verringert. Schon zu Jahresbeginn lag die Zahl mit 1922 Betriebsstätten auf dem niedrigsten Stand seit 1978. Jede vierte Apotheke wird mittlerweile als Filiale geführt. Zum 30. September zählte die AKWL 1416 Hauptapotheken und 475 Filialen.

Als Ursachen für die Schließungen hat die Kammer unter anderen die unzureichende Dynamisierung der apothekerlichen Vergütung, die zunehmende Konkurrenz durch ausländische Versender und die Konzentration von Medizinern in Ärztezentren identifiziert.

„Das sogenannten Apothekenstärkungsgesetz der Bundesregierung enthält eine Reihe von Maßnahmen, die diesen Negativtrend möglichweise abbremsen können“, sagt Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der AKWL. Aber derzeit sei offen, ob und wann dieses Gesetz überhaupt in Kraft treten werde: „Für die 120 Apotheken, die allein in Westfalen-Lippe in den vergangenen drei Jahren aufgeben mussten, kommt es in jedem Fall zu spät“, so Walter, der weiterhin dringend verlässliche Rahmenbedingungen für die Apotheke vor Ort anmahnt. „Handelt die Politik nicht, dann gerät die wohnortnahe und flächendeckende Versorgung der Patienten in Gefahr.“

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