Einkaufsgruppe: Gericht will keine Zeugen APOTHEKE ADHOC, 20.06.2018 11:34 Uhr
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Das Gericht lehnte jeden einzelnen der zwölf Anträge ab, die die Verteidigung am Vortag eingereicht hatte. Foto: Henning:Photographie
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„Wer schweigt, macht sich mitschuldig“, stand auf den T-Shirts, die die Nebenklägerinnen am 37. Verhandlungstag im Gerichtssaal trugen. Der Richter schritt ein. Foto: Henning:Photographie
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Das Gericht lehnte den Antrag der Verteidigung ab, einen Juristen von Hexal zu vernehmen. Foto: Henning:Photographie
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Die psychologischen Testergebnisse von Peter S. seien so schlecht, dass er wohl simuliere, sagte der Gutachter Professor Dr. Boris Schiffer. Foto: Henning:Photographie
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30 Fehler im Gutachten? Die Sachverständige Dr. Martina Kinzig moniert unter anderem, dass ein Protokoll des LZG in unterschiedlichen Farben ausgefüllt war. Foto: Henning:Photographie
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Eine bakteriologische Untersuchung befand, das Zytolabor der Alten Apotheke in Bottrop sei „nicht zu beanstanden“ gewesen. Foto: Correctiv / Lennart Schraven
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Der pharmazeutische Gutachter Professor Dr. Henning Blume hatte an den Methoden zur Analyse der Medikamente aus der Alten Apotheke wenig auszusetzen. Die Strategie der Verteidigung gerät dadurch ins Stocken. Foto: Henning:Photographie
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S. steht vor Gericht, weil er Zyto-Rezepturen gestreckt haben soll. Die Verteidigung argumentiert, er habe bei einem Unfall eine schwere Hirnschädigung erlitten. Foto: Correctiv
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2016 brachten Martin Porwoll und Marie Klein den Fall erfolgreich zur Anzeige. Foto: Anna Mayr / Correctiv
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Am Rande des Prozesses tauchen auch immer neue Details auf. In einem Keller, der nicht zur Alten Apotheke gehörte, lagerten abgelaufene Krebsmedikamente. Foto: Correctiv.org
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Die Fotos wurden laut Correctiv im Februar 2015 aufgenommen und zeigen Ware, die bereits verfallen ist. Foto: Correctiv.org
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Laut Bericht spielen sie im Pfusch-Prozess keine Rolle, weil bei diesen Wirkstoffen keine Diskrepanzen zwischen eingekaufter und abgerechneter Menge festgestellt wurden. Foto: Correctiv.org
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Der Fall könnte aber ein Licht auf die Rolle der Mutter von Peter S. werfen, der die Apotheke bis 2009 gehörte und die sie aktuell wieder führt. Foto: Correctiv.org
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Peter S. wird vor dem Landgericht Essen der Prozess gemacht. Foto: Henning:Photographie
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S. wird geworfen, in tausenden Fällen Infusionslösungen gestreckt zu haben. Foto: Henning:Photographie
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Vor allem die Differenzen von Einkaufs- und Abrechnungslisten lassen sich nicht erklären. Im Verfahren geht es auch um Herstellungsprotokolle und Laboranalysen. Foto: Henning:Photographie
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In einem anderen vergessenen Raum der Apotheke waren Monate nach der Durchsuchung 18 Noweda-Kisten mit Herstellungsprotokollen aufgetaucht. Foto: Correctiv
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Laut Staatsanwaltschaft spielen die Unterlagen im Prozess keine Rolle. Foto: Correctiv
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Drohbriefe gegen Demo: Aktivisten aus Bottrop sollen – angeblich im Interesse der Apotheke – eingeschüchtert werden. Foto: Heike Benedetti
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Zeugin der Anklage: PTA Marie Klein sagte über die Zustände in der Apotheke aus. Foto: Panorama/ARD
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Professor Dr. Fritz Sörgel kritisiert in einem Kurzgutachten die Labor-Analysen zum Pfusch-Skandal. Foto: Uni Duisburg-Essen
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Das Landeszentrum für Gesundheit (LZG) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatten in den sichergestellten Proben massive Unterdosierungen festgestellt. Foto: PEI
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Wie sie zum Ergebnis gekommen sind, ist im Detail nicht in den Gerichtsakten enthalten. Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidigung will diese Schwachstelle nutzen, um die Laboranalysen grundsätzlich in Zweifel zu ziehen. Foto: Henning:Photographie
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Er nimmt Platz neben seinen Verteidigern. Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
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Die Verteidiger im Prozess Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
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Impressionen vom Zyto-Pfusch-Prozess in Essen Foto: Henning:Photographie
Berlin - Der Prozess um die mutmaßlich gepanschten Zytostatika aus der Alten Apotheke in Bottrop verzögert sich weiter. Das Gericht lehnte jeden einzelnen der zwölf Anträge ab, die die Verteidigung am Vortag eingereicht hatte.
Offenbar sehen die Richter die Tatsachen, die die Anwälte von Peter S. durch die Zeugen beweisen wollten, ohnehin als wahr an. Die Richter glauben, dass sich S. am Tag vor der Razzia eine Stunde in der Arztpraxis aufhielt. Die Ärztin wollen sie jedoch nicht vernehmen. Die beschlagnahmten Zytostatika aus der Alten Apotheke sollen auch nicht noch einmal getestet werden.
Die Verteidigung versucht weiterhin, die Unregelmäßigkeiten der Wareneingänge und -ausgänge der Alten Apotheke zu erklären. Jetzt versucht sie, die Aufmerksamkeit auf einen Zweitmarkt zu lenken – einen E-Mail-Verteiler, über den sich Apotheker gegenseitig Zytostatika verkaufen. Das Gericht sieht die Existenz als gegeben an und hält es nicht für nötig, eine Zeugin vom Verband Zytostatika herstellender Apotheker (VZA) dazu zu vernehmen. Offenbar gehen die Richter nicht davon aus, dass S. signifikante Mengen über diesen Kanal eingekauft hat.
Eine erneute Vernehmung des Sachverständigen Schiffer lehnten die Richter ab. Der Gutachter hatte vermutet, das S. bei seinen Untersuchungen simuliert habe. Die Verteidiger argumentierten, S. habe Schiffer für einen Psychologen und nicht für einen Psychiater gehalten. Dies könne jedoch nicht dem Sachverständigen zugerechnet werden, so das Gericht.
Der Psychiater Pedro Faustmann hingegen wird noch einmal vernommen. Er hatte S. in seinem Gutachten „gravierende neurologische Auffälligkeiten“ bescheinigt. Die Verteidigung hatte die Vernehmung beantragt und die Nebenklage hatte sich angeschlossen, da sie ein „revisionssicheres Urteil“ wünscht. In einer Woche will das Gericht die Beweisaufnahme schließen.
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