Tschechien

Krisenlage wegen Afrikanischer Schweinepest

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Im Kampf gegen die hochansteckende Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen hat Tschechien in der östlichen Verwaltungsregion Zlin die Krisenlage ausgerufen. Um das Ansteckungsgebiet werde ein 45 Kilometer langer elektrischer Zaun errichtet, teilten die Behörden am Montag mit. „Es ist entscheidend, die infizierten Wildschweine in dem Gebiet zu halten und keine anderen hineinzulassen“, sagte Regionspräsident Jiri Cunek der Agentur CTK. Die Kosten soll der Staat übernehmen.

In dem Gebiet um die Industriestadt Zlin haben Veterinärmediziner das Virus bereits bei 72 von 115 untersuchten verendeten Wildschweinen nachgewiesen. Für den Menschen ist der Erreger ungefährlich. Ein Übergreifen auf Hausschweine in Zuchtbetrieben könnte aber immensen wirtschaftlichen Schaden verursachen. Es gibt keine schützende Impfung. Im vorigen Jahr wurden in Tschechien nach Angaben der Statistikbehörde CSU mehr als 220.000 Tonnen Schweinefleisch produziert.

Mit den steigenden Fallzahlen wächst das Risiko einer Verschleppung der Krankheit nach Deutschland. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald hatte seine Risikoeinschätzung vor Kurzem angepasst: Die Gefahr einer Einschleppung der Tierseuche durch den Menschen zum Beispiel über mitgebrachte Wurstwaren gilt seither als hoch, die Gefahr durch direkten Kontakt zwischen Wildschweinen als mäßig.

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