Brasilien

Militärpolizist erschießt Apothekenräuber

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Berlin -

Ein brasilianisches Überwachungsvideo macht im Internet die Runde: Ein Militärpolizist eröffnet mit Baby im Arm das Feuer auf zwei bewaffnete Männer, die gerade eine Apotheke überfallen.

Der Überfall ereignete sich im Einkaufszentrum Praça Castelo Branco in der Innenstadt von Campo Limpo Paulista. Das berichtet die britische Zeitung „The Independent“ unter Berufung auf den lokalen Nachrichtensender Radio Acesa. Die 70.000-Einwohner-Stadt liegt etwa 40 Kilometer von der Metropole São Paulo entfernt.

In einer Filiale der Apotheken- und Drogeriekette Bifarma wollte Sergeant Rafael Souza in seiner Freizeit Medikamente besorgen. Begleitet wurde er von Frau und kleinem Kind. Da stürmten zwei vermummte und bewaffnete Männer die Apotheke.

Einer der Männer richtete laut Bericht seine Waffe auf Souza. Der zog daraufhin seine Dienstpistole. Das Video der Überwachungskamera zeigt, wie er mit Baby auf dem Arm aus kurzer Distanz auf den Angreifer feuert. Dann gerät Souza aus dem Bild, während seine Frau Schutz in einem Gang sucht. Danach kehrt er zurück, um das Baby in die Obhut der Mutter zu geben. Anschließend soll er Augenzeugen zufolge den zweiten Tatverdächtigen nieder gestreckt haben.

Die herbeigerufenen Rettungsmediziner erklärten die beiden 22- und 24-jährigen Verdächtigen noch an Ort und Stelle für tot. Souza gab an, er habe zuerst geschossen, weil er glaubte, die Männer hätten das Feuer eröffnet, wenn er sich als Polizist zu erkennen gegeben hätte. Die Spurensicherung untersucht derzeit die beiden Waffen, die am Tatort sichergestellt wurden, während die Polizei das Überwachungsvideo unter die Lupe nimmt.

Die Region um São Paulo ist der größte industrielle Ballungsraum von ganz Lateinamerika. Die Stadt hat jedoch wirtschaftlich an Bedeutung verloren. Die Arbeitslosenzahlen und Niedriglohnarbeiten haben enorm zugenommen. Die Kriminalitätsrate sei in den großen Städten Brasiliens besonders hoch, warnt das Bundesaußenministerium. „Grundsätzlich ist Vorsicht angebracht, auch in als sicher geltenden Landes- oder Stadtteilen.“ Bei Überfällen sollte kein Widerstand geleistet werden.

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