Folsäure beugt Übergewicht vor

Für die prospektive Kohortenstudie hatten die Mediziner zwischen 1998 und 2012 insgesamt 1517 Mütter rekrutiert und den Folsäure-Gehalt wenige Tage nach der Geburt mittels Plasmaprobe bestimmt. Anschließend wurde die Entwicklung der Kinder über neun Jahre begleitet.

Das höchste Risiko für Übergewicht oder Fettleibigkeit hatten Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft niedrige Folsäure-Spiegel aufwiesen. Kinder übergewichtiger Mütter hatten ein 43 Prozent niedrigeres Risiko für Fettleibigkeit, wenn Folsäure ausreichend supplementiert worden war.

„Die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft kann nachhaltige Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes haben”, sagte Professor Dr. Xiaobin Wang, Leiterin der Studie. Die Ergebnisse wurde im „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) veröffentlicht wurde.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie der norwegischen Universität Bergen konnten Ärzte belegen, dass eine angemessene Folsäurekonzentration Autismus vorbeugt. Bei Frauen mit Epilepsie und Medikamentenkonsum, die keine Folsäure-Supplemente während der Schwangerschaft einnahmen, entwickelten die Kinder sechsmal häufiger autistische Züge als die Kinder von Müttern, die während der frühen Schwangerschaft Epilepsiemedikamente und Folsäure einnahmen.

Folsäure ist ein B-Vitamin, das für die Vorgänge der Zellteilung und Zellneubildung wichtig ist, daher besteht für Schwangere ein erhöhter Bedarf. Durch die frühzeitige Supplemenation – am besten schon vor Beginn der Schwangerschaft – wird Neuralrohrdefekten vorgebeugt – einer Fehlbildung, die Gehirn, Wirbelsäule und Rückenmark betrifft. Werdende Mütter sollten täglich 600 Mikrogramm Folsäure aufnehmen.

Öko-Test empfiehlt die Einnahme von Folsäure-Präparaten, da der Bedarf kaum über Nahrung gedeckt werden kann. Das Verbrauchermagazin bewertete 2012 15 Folsäure-Supplemente, die mehrheitliche ein sehr gutes Gesamturteil erzielten.