Erkältung

Fünf Tipps gegen Schnupfen

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Berlin -

Herbstzeit ist Erkältungszeit: Oft beginnt eine grippaler Infekt mit Halskratzen und laufender Nase. Ständiges Niesen, eine verstopfte Nase und erschwerte Atmung können die Betroffenen belasten. Ursachen und Beratungstipps bei Rhinosinusitis liefern die folgenden Fünf Tipps.

Verschnupfte Nasen können auf eine Entzündung der Nasennebenhöhlen zurückgeführt werden, deren Auslöser können Rhino- oder Coronaviren sein. Treffen die pathogenen Keime auf die Nasenschleimhaut startet das Immunsystem mit der Abwehr. Die dabei freigesetzten Entzündungsmediatoren lösen die entsprechenden Beschwerden aus. Außerdem wird anfangs ein wässriges Sekret produziert, das die Erreger ausspülen soll. Mit fester werdendem Sekret nimmt auch die Durchblutung der Nasenschleimhaut zu und die Atmung ist erschwert.

Tipp eins: Sekretolytika
Pflanzliche Präparate können oral angewendet den Schleim verflüssigen und Entzündungen mindern. Die Beschwerden werden erträglicher und die Erkrankung heilt schneller ab. Die S2k Leitlinie Rhinosinusitis spricht Empfehlungen für die Behandlung einer akuten Erkrankung sowohl für den patentierten Extrakt aus Enzian, Schlüsselblume, Ampfer, Holunderblüten und Eisenkraut enthalten in Sinupret Extract (Bionorica) als auch für die definierten Euklayptusextrakte Myrtol (Gelomyrtol, Pohl Boskamp) und Cineol (Soledum, Klosterfrau) aus.

Die Fünf-Pflanzen-Kombination in Sinupret enthält viele Bioflavonoide, die eine Verflüssigung des zähen Schleims verursachen. Der Effekt ist auf biochemische Prozesse zurückzuführen. Außerdem soll die mukoziliäre Clearance unterstützt werden. Dem Extrakt wird zusätzlich eine entzündungshemmende und gegen die Erreger gerichtete Wirkung zugesprochen. Die Eukalyptusextrakte wirken wie eine Inhalation von innen und besitzen schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften. Zudem kann der leichte Kühleffekt die Atmung erleichtern.

Tipp zwei: Abschwellendes Nasenspray
Eine schnelle Lösung gegen verstopfte Nasen bieten abschwellende Nasensprays. Eingesetzt werden die alpha-Sympathomimetika Xylo- und Oxymetazolin als Spray, Tropfen oder Gel. Die Arzneistoffe haben gefäßverengende Eigenschaften und lassen die Nasenschleimhäute durch Wirkung auf die Alpha-Adrenozeptoren abschwellen. Außerdem stimulieren sie auch Beta-Rezeptoren, die einen gefäßerweiternden Effekt auslösen – die Gefäßverengung überwiegt jedoch. Die Atmung wird erleichtert und die Sekretion nimmt ab. Bei schnellem Wirkeintritt hält der Effekt bis zu zwölf Stunden an.

Oxymetazolin wird laut Hersteller zusätzlich eine antivirale und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Die Produkte können ein- bis dreimal täglich über einen Zeitraum von maximal sieben Tagen angewendet werden, um eine Abhängigkeit zu vermeiden. Werden die Präparate über diesen Zeitraum hinaus angewendet, kann eine Rhinitis medicamentosa die Folge sein. Als Pflegekomponente kann den Präparaten Dexpanthenol zugesetzt sein. Neben der richtigen Anwendung sollte auch auf ein Benzalkoniumchlorid-freies Produkt zurückgegriffen werden.

Tipp drei: Komplexmittel
Der Kopf dröhnt, die Nase ist verstopft, Fieber kommt auf aber die Arbeit ruft. In diesem Fall können Komplexmittel bestehend aus einem Schmerzmittel wie Acetylsalicyläure (ASS), Ibuprofen oder Paracetamol und einem topischen alpha-Sympathomimetikum wie Penylephrin oder Pseudoephedrin zum Einsatz kommen. Schmerzen, Fieber und Entzündungen werden gemildert und die Nasenschleimhaut schwillt ab, da sich die Gefäße verengen. Die Anwendung der Produkte ist jedoch nur auf wenige Tage beschränkt und birgt zahlreiche Kontraindikationen. Eine Kombination mit einem abschwellenden Nasenspray ist tabu, da eine Blutdrucksteigerung möglich ist und eine hypertensive Krise die Folge sein kann. Der Einsatz dieser Kombinationen wird in der Europäischen Leitlinie Rhinosinusitis empfohlen.

Tipp vier: Nasenspülungen und Inhalationen
Ziele der Behandlung einer Rhinosinusitis sind Drainage und Belüftung der Nasennebenhöhlen. Dabei können Nasenspülungen und Inhalationen hilfreich sein. Der Grund: Die Durchgänge zwischen den Nasennebenhöhlen und der Nase, die sogenannten Ostien sind verschlossen. Die „Klimaanlagen“ unseres Körpers können entweder akut oder chronisch erkranken. Das Therapieziel lautet also: Abschwellen, Belüften und Sekretabfluss. Nicht zuletzt um einen Etagenwechsel auf die Bronchien zu vermeiden. Geeignet für Spülungen sind iso- und hyperosmolare Salzlösungen. Während isotone Lösungen eher einen befeuchtende Effekt haben können hypertone Flüssigkeiten den Schleim verflüssigen. So können mit dem Sekret auch die pathogenen Keime ausgespült werden.

Salz- oder Arzneistofflösungen lassen sich jedoch nicht Hilfe der klassischen Kochtopfmethode inhalieren, hier muss schon der feine Nebel eines elektrischen Verneblers eingesetzt werden. Warme Dämpfe mit dem Zusatz von ätherischen Ölen werden von vielen Betroffenen als angenehm empfunden. Der Einsatz von ätherischen Ölen ist jedoch für Asthmatiker geeignet.

Tipp fünf: Nase nicht zu heftig putzen
Läuft die Nase, will man das lästige Sekret schnell loswerden und durchatmen. Schnäuzen oder Hochziehen? Putzt man sich die Nase zu stark und unter dem hohen Druck können die pathogenen Keime und ein Teil des Schleimes in die Nasennebenhöhlen und Stirnhöhle gepresst werden. Die Folge kann eine Entzündung sein, daher sollte man sich immer unter geringem Druck die Nase putzen. Wer hingegen den Schleim hochzieht, befördert das Sekret meist in den Rachen und kann es dann ausspucken oder herunter schlucken. Die enthaltenen pathogenen Keime können dann von der Magensäure unschädlich gemacht werden. Auch wenn dies keine schöne Vorstellung ist: Ein Teil des Sekrets wird während eines Schnupfens ohnehin über den Rachen abtransportiert.

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