ABDA-Imagekampagne

Reale Patienten als Models für Apotheken

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Berlin -

Die ABDA setzt ihre Imagekampagne „Näher am Patienten“ im vierten Jahr fort. Im Wahljahr trommelt der Verband vor allem für die Beibehaltung des Rx-Versandverbots. Mit emotionalen Motiven und authentischen Patientengeschichten sollen vor allem die Kunden erreicht werden. Wirklich gerecht werde ihren Bedürfnissen nur die Vor-Ort-Apotheke, so die Botschaft. Start der diesjährigen vierwöchigen Welle ist am 1. Juni, rechtzeitig zum Tag der Apotheken am 6. Juni. Die Plakate werden nicht nur in den Apotheken, sondern auch auf öffentlichen Plakatflächen zu sehen sein. Dazu kommen Kinospots und eigene Kampagnenwebsites.

Voraus gingen dem neuen Kampagnenschwung zwei neue Motive in der Pharmazeutischen Zeitung vom Mai. „Die Politik muss weiterhin an einer Lösung arbeiten, mit der die Arzneimittelversorgung in Deutschland nach dem EuGH-Urteil dauerhaft gesichert werden kann“, schreibt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt im Begleitbrief an die Apothekenleiter.

Man werde intensiv daran arbeiten, dieses Thema auch auf die Agenda der nächsten Bundesregierung zu bringen. „Die Patienten in Deutschland müssen sich weiter darauf verlassen können, dass ihre Versorgung nicht machtpolitischen Konflikten oder Kapitalinteressen weniger grenzüberschreitender Großanbieter unterliegt.“ Botschaften und Bildsprache der Plakate sind Programm: „Andere sehen nur Ihr Rezept. Wir sehen Sie“, heißt es auf einem Poster. „Dies ist ein Briefkasten. Und keine Apotheke“, so der Claim des zweiten Motivs.

Die beiden neuen Motive der Imagekampagne „Näher am Menschen“ vermitteln dieselbe Botschaft. Dabei setzen sie vor allem auf Empathie und Emotionalität. „Über unsere Mitglieder haben wir zwei Patienten gefunden, die bereit waren, ihre Geschichte zu erzählen“, sagt eine ABDA-Sprecherin. „Das sind reale Personen, keine Schauspieler.“ Dieter (70) fordert mit Lederjacke und E-Gitarre auf: „Spiel mir das Lied vom Leben.“ Seit 16 Jahren habe er eine Spenderleber. Sein starker Wille und die Liebe zur Musik habe ihn nach der Operation wieder auf die Beine gebracht. „Die enge Begleitung durch seinen Apotheker war und ist ihm dabei eine wesentliche Hilfe“, so die Kampagnenbotschaft. Das gilt auch für Nele. „Ich bekomme jeden Tag ein Herz geschenkt“, sagt die 14-Jährige. Wegen eines angeborenen Herzfehlers habe sie sich mehrfach schweren Eingriffen unterziehen müssen. Dank der Unterstützung ihrer Angehörigen und Freunde, aber auch der eigens für sie hergestellten Spezialmedikamente aus der Stammapotheke könne sie ein halbwegs unbeschwertes Leben führen.

Dieter und Nele sind auch multimedial unterwegs. Zum 1. Juni findet sich auf jeweils einer eigenen Website ihre Geschichte und weiteres Hintergrundmaterial. Die Apotheken können sich nicht nur die Plakate bestellen, sondern auch Videos herunterladen. Ein Leitfaden soll dabei helfen, die kleinen Filme möglichst weit zu verbreiten. Auf Wunsch stehen Spezialaufkleber zum Tag der Apotheke am 6. Juni bereit. Auch im Kino werden während des gesamten Monats Spots zu sehen sein.

Das Engagement der ABDA für ein Rx-Versandverbot bleibt nicht auf die Imagekampagne beschränkt: Schon im April trommelte die ABDA mit zwei Plakaten gegen den Versandhandel. Zuvor sammelte die ABDA mit der Unterstützung von 6152 Apotheken 1,2 Millionen Unterschriften für ein Rx-Versandverbot.

Die ABDA legte ihre Imagekampagne „Näher am Patienten“ erstmals im Frühjahr 2014 auf, damals noch unter dem Claim „Wir sind ...“. Auf den Plakaten waren „echte“ Apotheker zu sehen, die Apothekentüten, Tablettenblister oder ein Apotheken-A in der Hand hielten. Im Herbst 2015 folgten erstmals Radiospots und Kinowerbung. Im Jahr 2016 wurde Kabarettist Bernhard Hoëcker für Kinospots verpflichtet.

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