Vagisan: Dr. Wolff spielt Online-Apotheke

Von der Vagisan-Homepage werden Verbraucherinnen über den Button „Online-Apotheke“ zur Seite der Versandapotheke Medikamente-per-Klick (Luitpold Apotheke, Bad Steben) weitergeleitet. Die Wettbewerbszentrale wirft Dr. Wolff vor, nicht deutlich zu machen, mit wem es die Kunden bei der „Online-Bestellung“ genau zu tun haben. Laut dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) müsse der Anbieter darüber informieren, mit wem es die Kunden zu tun haben.

An keiner Stelle wird auf der Vagisan-Produktseite laut Wettbewerbszentrale darauf hingewiesen, wer die Online-Apotheke ist. Dies sei irreführend, da der Eindruck erweckt werde, die Produkte seien beim Unternehmen selbst erhältlich. Dass ein Hersteller auf den Vertriebsweg Internet verweise, sei indes unbedenklich. Dr. Wolff hat laut Wettbewerbszentrale noch keine Unterlassungserklärung abgegeben und auch die Internetseite bislang nicht angepasst. Eine Stellungnahme des Herstellers steht noch aus.

Auch andere Unternehmen weisen auf das Vor-Ort- und Online-Geschäft hin. In der Regel werden die Logos zahlreicher Versandapotheken samt Verlinkung aufgelistet. Anders bei Dr. Wolff: Das Unternehmen lenkt Kunden auf der Internetseite über „Vagisan kaufen“ auf eine Übersichtsseite, die in „In der Apotheke vor Ort kaufen!“ und „Online-Apotheke“ unterteilt ist.

Auf der Produktseite werden verschiedene Vagisan-Artikel aufgelistet. Laut Wettbewerbszentrale könnte der Hersteller den Verbraucher etwa durch einen Kommentar wie „jetzt gelangen Sie auf die Seite von“ auf den Wechsel hinweisen und über die Zielseite informieren. Dann wäre mit dem Angebot schon alles in Ordnung.

Karlheinz Ilius, Chef der Versandapotheke, versteht die Aufregung ohnehin nicht. Es sei normal, dass ein Unternehmen auf den Vertriebskanal Versandapotheke hinweise. Er kooperiert seit einigen Monaten mit Dr. Wolff. Die Umsätze, die über diesen Kanal liefen, seien jedoch minimal.

Im April wurde über die Vagisan-Produktseite noch exklusiv auf die Versandapotheke von Dr. Achim Kaul verlinkt. Der Inhaber der Pelikan-Apotheke in Frankenthal in Rheinland-Pfalz bietet die Plattform Versandapo.de an und kooperierte seit etwa zwei Jahren mit dem Hersteller. Die Verkäufe über die Verlinkung hielten sich laut Kaul aber in Grenzen.