Insektenschutzmittel

DEET schädigt Nervenzellen

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Der in vielen Produkten zur Insektenabwehr verwendete Wirkstoff DEET kann nervenschädigend wirken - vor allem im Zusammenspiel mit bestimmten anderen Substanzen. Das haben französische Forscher bei Untersuchungen mit Zellkulturen nachgewiesen. DEET (Diethyl-3-Methylbenzamid) hemme etwa die Cholinesterase, das Enzym das den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „BMC Biology“.

DEET wird seit 1953 zur Abwehr von Insekten genutzt - unter anderem in einigen Produkten der Marke „Autan“, vertrieben von der US-Firma SC Johnson. Der Wirkstoff ist auch bei staatlichen Gesundheitsprogrammen das Mittel der Wahl. 200 Millionen Menschen nutzten den Wirkstoff jährlich, heißt es im „BMC Biology“. Die Sicherheit von DEET sei aber zu bezweifeln, warnt das Team um Dr. Vincent Corbel vom Forschungsinstitut IRD in Montpellier.

Gefährlich sei vor allem die Verwendung zusammen mit Insektiziden, deren schädigende Wirkung verstärkt werden könne. Beispielsweise werden Kleidung oder Moskitonetze gegen Malaria-Mücken mit Insektiziden präpariert. Die Wissenschaftler zeigten bei ihren Versuchen, dass DEET mit so genannten Carbamat-Insektiziden wechselwirkt und deren toxische Wirkung verstärkt. Carbamate werden vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt. Von ihnen ist bekannt, dass sie eine bestimmte Cholinesterase hemmen und dadurch toxisch sind.

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