Einkaufskonditionen

Gehe einigt sich mit Wörwag

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Berlin -

Der Streit um die Skontokürzung zwischen Gehe und Wörwag ist vom Tisch. Der Großhändler und der Generikahersteller haben sich auf neue Konditionen verständigt. Die Verhandlung vor dem Landgericht Stuttgart am Mittwoch ist abgesagt. Eine Sprecherin der Celesio-Tochter hat die Einigung bestätigt.

Wörwag hatte bereits Anfang 2015 die Konditionen gegenüber den Großhändlern angepasst. Betroffen ist auch die Tochterfirma AAA-Pharma. Der Skontosatz für verschreibungspflichtige Arzneimittel wurden von 2 auf 0,5 Prozent reduziert. Gleichzeitig wurde das Zahlungsziel von acht auf 20 Tage verlängert. Die Kürzung wurde mit dem drastischen Verfall der Nettopreise und -umsätze infolge der Rabattverträge begründet.

Die Entscheidung stieß bei den Großhändlern auf Gegenwehr: Die Noweda hatte bereits im Februar 2015 die Kürzung an die Apotheken weitergegeben und damit den Druck auf den Hersteller erhöht. Zudem drohte die Genossenschaft, die Freiwahlartikel von Wörwag im Mai des vergangenen Jahres auszulisten.

Auch Gehe wollte sich die Entscheidung nicht gefallen lassen. Der Stuttgarter Großhändler wählte dem Vernehmen nach jedoch einen anderen Weg, um weiter zu den alten Konditionen zu bestellen. Bei den Rechnungen wurde demnach der vorher übliche Skontosatz verrechnet. Wörwag hat den Großhändler nach Informationen von APOTHEKE ADHOC deswegen verklagt.

Die Verhandlung findet jedoch nicht statt. Zu Einzelheiten wollte sich die Gehe-Sprecherin auf Nachfrage nicht äußern. Ende Mai hatte der Großhändler mitgeteilt, dass man mit Wörwag/AAA Pharma im Gespräch sei und das Sortiment des Herstellers wieder voll liefern könne. Die Celesio-Tochter könnte angesichts der schlechten Aussichten vor Gericht eingeknickt sein – immerhin hatte der Generikahersteller fristgerecht gekündigt.

Mit der Noweda hatte sich Wörwag bereits im vergangenen Jahr geeinigt: Über Inhalt und Verlauf der Gespräche haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart, Details zu den neuen Konditionen wurden nicht verraten. Die Genossenschaft soll den neuen Skontosatz zwar akzeptiert haben, dafür aber andere Vergünstigungen erhalten haben. Gegenüber Apothekern hatte die Noweda erklärt, dass das Rx-Sortiment der beiden Firmen wieder zu den gewohnten Konditionen zu beziehen sei.

Auch mit anderen Großhändlern soll Wörwag bereits neue Konditionen ausgehandelt haben. Details hierzu sind allerdings nicht bekannt. Zuvor waren etwa bei Phoenix und Sanacorp sowie einzelnen privaten Großhändlern Produkte von AAA Pharma im Mai ebenfalls nicht erhältlich.

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