Nordrhein-Westfalen

Feuerwehreinsatz: Apotheker reagiert vorbildlich

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Berlin -

Kleine Ursache, große Wirkung: Ein zerbrochenes Quecksilber-Thermometer hat in der Hubertus-Apotheke in Dorsten einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Rettungskräfte rückten mit mehreren Wagen an.

Eigentlich wollte ein älterer Kunde nur sein altes Quecksilber-Thermometer in der Apotheke abgeben. Er habe gehört, dass man sie nicht mehr benutzen und fachgerecht entsorgen sollte. „Es gibt zwar spezielle Abgabestellen dafür, aber die Menschen kommen eben in die Apotheken”, erklärt Dr. Georges Markantonakis, Inhaber der Hubertus-Apotheke.

Doch es kam, wie es kommen musste: Als der Mann das Fieberthermometer rausholte und übergeben wollte, fiel es zu Boden und zerbrach. Der Apotheker reagierte geistesgegenwärtig: Er streute Zinkpulver über die Quecksilber-Tröpfchen. Denn so verbinden sich die beiden Substanzen zum für Menschen ungiftigen Amalgam, das früher für Zahnfüllungen verwendet wurde.

Alle Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Offizin befanden, wurden unversehrt ins Freie geführt, damit sie die giftigen Dämpfe nicht einatmen. „Zum Glück war es kurz vor der Schließung und es waren nur zwei Kunden, meine Mitarbeiterin und ich anwesend”, berichtet er. „Es wäre viel ärgerlicher, wenn es mitten am Tag passiert wäre, wenn viele Kunden in der Apotheke ein Arzneimittel kaufen und ihre Rezepte einlösen wollen.”

Nach diesen Sofortmaßnahmen rief der Apotheker bei der Feuerwehr an, um das weitere Vorgehen abzuklären. „Ich wollte eigentlich sichergehen, dass wir alles richtig machen und was als Nächstes ansteht”, erzählt Markantonakis. Was dann passierte, bezeichnet er als verrückt. Innerhalb kürzester Zeit standen mehrere Feuerwehr- und Notarztwagen vor der Apotheke.

Die Feuerwehr hat das Quecksilber aufgesaugt und in einen speziellen Behälter gefüllt. Der Inhalt sei anschließend fachgerecht entsorgt worden, teilte die Feuerwehr mit. Die Fachkräfte des ebenfalls angerückten ABC-Zuges nahmen in der Offizin Messungen vor, die jedoch negativ ausfielen. Insgesamt hat der Einsatz knapp eine Stunde gedauert.

„Das ist schon unglaublich, dass ein zerbrochenes Thermometer einen so großen Einsatz auslöst, der bestimmt viel Geld kostet”, so der Apotheker. Zum Glück kommen auf den Pharmazeuten keine Kosten zu, versicherte der Einsatzleiter. Ein Sprecher der Stadt verteidigte den Großeinsatz der Feuerwehr: „Quecksilber ist eine hochgiftige Substanz, deren Gefahr man nicht unterschätzen darf.” Er lobte das Vorgehen des Apothekers: „Es war in gewisser Weise ein Glück, dass es in der Apotheke und nicht zu Hause bei dem Mann passiert ist. So war eine kompetente Person da, die die Gefahr richtig eingeschätzt und angemessen reagiert hat.“

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