Ausbildung

Über die Zukunft der PTA

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Berlin -

Diskutiert wird seit Langem über die Novellierung der PTA-Ausbildung. Die Tatsache, dass die Attraktivität der Ausbildung ausbaufähig ist, dürfte wohl für Übereinstimmung sorgen. Bundesapothekerkammer (BAK), Apothekengewerkschaft Adexa und BVpta trafen sich im Juni zu einem Sondierungsgespräch. Über den Ausgang wird nicht viel verraten.

Die Novellierung des PTA-Berufsgesetzes und der PTA-Ausbildung standen auf der Agenda des Sondierungsgespräches. Die Vertreter der drei Parteien waren sich einig, dass „beide Vorhaben schnell angegangen und umgesetzt werden müssen“. Schon vor einigen Jahren war der Adexa die Notwendigkeit bewusst: „Zum einen sind es Veränderungen in den Tätigkeiten der PTA und bei den Rahmenbedingungen der öffentlichen Apotheken.“ Zum anderen sei es der drohende Fachkräftemangel, der nur durch eine Steigerung der Attraktivität von Ausbildung und Beruf abgewendet werden könne.

Vertreter von BAK, Adexa und BVpta konnten „in einigen Punkten Übereinstimmungen oder Annäherungen der Positionen“ erreichen und „lobten die angenehme und konstruktive Gesprächsatmosphäre“, teilte die Adexa mit. Ein weiteres Treffen soll es noch in diesem Jahr geben, dann werde man „weiter an den Übereinstimmungen arbeiten“, so der erste Vorsitzende der Adexa und PTA Andreas May.

Zu den Inhalten und Übereinstimmungen wollte May nichts verraten. Die drei Parteien hätten sich darauf geeinigt, keine Details preiszugeben. So kann nur über die Inhalte spekuliert werden. May sprach sich im Januar für eine Ausweitung der Ausbildung auf drei Jahre aus. „Eine dreijährige PTA-Ausbildung ist aus meiner Sicht für die aktuellen Tätigkeiten ein Muss.“

Ideen zur Novellierung gab es bislang viele. Unter anderem wurde angesichts einer Umfrage der Wunsch nach einer Verlängerung des Praktikums auf ein Jahr laut. Auch bundeseinheitliche Rahmenlehrpläne sowie eine tarifliche Ausbildungsvergütung stehen auf dem Wunschzettel. Angeregt wurden zudem verpflichtende begleitende Unterrichtsveranstaltungen sowie neue Lerninhalte – ihnen müssten andere Inhalte weichen oder die Ausbildungszeit müsste auf drei Jahre ausgeweitet werden.

PTA-Lehrer forderten im vergangenen Jahr die schulische Ausbildung sollte enger mit der Praxis verzahnt werden. Diskutiert wurde über die Lehrinhalte, die Ausbildungslänge sowie die Finanzierung. Im Bereich Chemie seien Einkürzungen möglich, damit angehende PTA etwa in der Beratung und im Qualitätsmanagement stärker geschult werden könnten, hatte es geheißen. Zudem wurden mehr Wahlpflichtfächer gefordert.

Vorschläge zur Finanzierungsform der PTA-Ausbildung gab es bislang viele – ob staatlich oder solidarisch seitens der Kammern. Im Jahr 2015 wurde die Umstellung auf ein duales System vorgebracht. „Vom Land Nordrhein-Westfalen wurde mitgeteilt, dass eine duale Ausbildung grundsätzlich denkbar sei“, berichtete Pölzing. Auch Apotheker unterstützen den Vorschlag – unter der Bedingung, dass PTA schon früh als Arbeitskraft zur Verfügung stünden.

„Die Apotheker wollen PTA schon einen oder zwei Tage während der schulischen Ausbildung in der Apotheke beschäftigen“, sagte Schulleiter Burkhard Pölzing. „Doch das würde qualitative Abstriche bedeuten. Nicht jede Apotheke bildet gleich gut aus. Und das nötige Fachwissen für den Beruf kann nur an PTA-Fachschulen vermittelt werden“, ergänzte er. Dieser Ansicht stimmten laut Pölzing mit Ausnahme der Apothekerschaft in Westfalen-Lippe alle Akteure zu.

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