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Schlankheitsmittel bei Apothekern nicht erste Wahl

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Berlin -

Die ersten Wochen des neuen Jahres sind vorbei – und damit auch die guten Vorsätze bereits vergessen? Beim Thema Abnehmen nicht, sagt das Apothekenpersonal. Das zeigen die Ergebnisse der jüngsten aposcope-Umfrage. Knapp drei Viertel aller Apotheken haben in der vergangenen Woche zum Thema Schlankheitsmittel beraten. Am stärksten nachgefragt werden Eiweißpulver zum Anrühren eines Shakes (67 Prozent).

Gerade zum Jahresanfang möchten viele Menschen ihr Gewicht reduzieren. Die Kunden in der Apotheke sind fast ausschließlich weiblich (98 Prozent). Die Mehrheit der Befragten gab an, dass die meisten Kunden sich der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre zuordnen lassen (60 Prozent). Auch bei der Altersgruppe der 50 bis 59-Jährigen spielen Schlankheitsmittel eine große Rolle: 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Kunden dieser Altersgruppe zuordnen würden.

37 Prozent der Apotheker empfehlen keine Schlankheitsmittel, nur um den Kundenwunsch zu erfüllen – sie raten zu gesunder Ernährung und Bewegung. 46 Prozent der befragten Apotheker geben nicht den Produktwunsch des Kunden ab, sondern empfehlen eine Alternative, wenn sie diese für sinnvoller halten. Knapp die Hälfte aller Befragten hat seit Jahresbeginn Eiweißpulver (48 Prozent) empfohlen.

Zu den am stärksten nachgefragten Produktarten seit Beginn des Jahres gehören Eiweißpulver (67 Prozent) und Fettbinder (46 Prozent). 31 Prozent der Befragten gaben an, dass Kunden gezielt nach Basenpulvern zur unterstützenden Gewichtsreduktion fragen würden. Weitere Produktgruppen, die verstärkt gewünscht werden, sind Sättigungskapseln (28 Prozent), Kalorienbinder (20 Prozent) und Kohlenhydratblocker (17 Prozent).

Zu den am häufigsten verkauften Produkten zählten Almased (75 Prozent) und Formoline/Formoline L112 (57 Prozent). Refigura liegt mit 18 Prozent auf Platz drei. Yokebe gehörte nach Angaben von 17 Prozent der Befragten zu den drei Topsellern. Nur 5 Prozent gaben an, dass Orlistat (60 mg) zu den am häufigsten verkauften Produkten zählte. Homöopathie, Bitterstoffe und Tees spielten Anfang des Jahres keine Rolle – nur je ein Befragter gab an, dass das jeweilige Präparat zu den drei am häufigsten abgegebenen Produkten gehörte.

Der Rx-Bereich spielte eine untergeordnete Rolle: 77 Prozent der Befragten gaben an, in der vergangenen Woche keine Rezepte mit Medikamenten zur Gewichtsreduktion beliefert zu haben. Der Anteil der Apotheken, die mindestens eine Verordnung beliefert haben, lag bei 14 Prozent. Unter den Apotheken, die angaben, mindestens ein Rezept beliefert zu haben, wurde Orlistat (120 mg) am häufigsten verordnetet – zwei Drittel aller Rezepte entfielen auf den Lipasehemmer. Knapp 28 Prozent der Verordnungen betrafen Amfepramon (Tenuate). Das Antidiabetikum Liraglutid, welches auch zur Gewichtsreduktion indiziert ist, wurde selten verschrieben, nur 9 Prozent der Verordnungen entfielen auf den GLP-1-Rezeptor-Agonisten.

Die Ergebnisse zur Umfrage von aposcope wurden mit insgesamt 333 verifizierten Apotheker*innen und PTA am 14. Januar 2020 erhoben.

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