Dermatologie

Fünf Tipps bei Neurodermitis

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Berlin -

Neurodermitis ist eine weit verbreitete Hauterkrankung. Betroffene leiden unter trockener, schuppiger und geröteter Haut. Oft kommt das atopische Ekzem mit einem starken Juckreiz daher. Bei akuten Schüben können Cremes und Salben helfen. Wichtig für eine erfolgreiche Therapie ist, den Auslöser zu finden.

Tipp eins: Überempfindlichkeit abklären. Neurodermitis kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden: Allergene, Nahrungsmittel, Umweltgifte und chemische Einflüsse können die entzündlichen Hautstellen hervorrufen. Die Gründe für die Schübe sollten unbedingt geklärt werden. Je nachdem, ob Betroffene auf Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder bestimmte Lebensmittel reagieren, muss die Behandlung angepasst werden.

Tipp zwei: direkte Auslöser finden. Auch mechanische Reize wie Wolle auf der Haut und Kratzen sowie klimatische Bedingungen wie Hitze, Kälte und trockene Heizungsluft, aber auch Infekte, Impfungen und Stress können einen Schub begünstigen.

Betroffene können die Einflussfaktoren mit Hilfe eines Tagebuches ausmachen – tritt ein Schub auf, sollten die äußeren Umstände sowie das aktuelle Körpergefühl notiert werden. Diese Hinweise können in Absprache mit einem Arzt die Therapie verbessern. Der Hamburger Kosmetikhersteller Beiersdorf bietet mit der App „AtopiCoach“ ein digitales Format an, bei dem Fotos gespeichert und die Daten dem behandelnden Arzt weitergeleitet werden können.

Tipp drei: regelmäßige Hautpflege. Bei Neurodermitis spielt die Pflege der Haut für eine bessere Barrierefunktion eine wichtige Rolle. Glycerin und Harnstoff seien hervorragende natürliche Feuchthaltefaktoren, die die Hautfeuchtigkeit bei Neurodermitis positiv beeinflussten, so Professor Dr. Dietrich Abeck. Der Münchener Dermatologe empfiehlt Neuroderm (Infectopharm), Dexeryl (Pierre Fabre) und Cetaphil (Galderma) sowie Allergika Lipolotio (Allergika) und Physiogel intensiv Creme (GlaxoSmithKline Consumer Healthcare) ohne Vaseline. Weitere Produkte in der Apotheke sind etwa Lipikar von La Roche-Posay und AtopiControl von Eucerin.

Tipp vier: Medikamente und Verbände. Der Juckreiz kann mit Antihistaminika behandelt werden. Bei akuten Schüben können kortisonhaltige Fettcremes helfen. Laut Abeck lindert zudem ein mehrschichtiger Schlauchverband die Beschwerden. Nach Auftragen der Creme wird eine erste Lage mit feuchtem Verband auf den Bereich gelegt, danach eine zweite trockene Lage. Die Kosten für spezielle Schlauchverbände würden von den Kassen übernommen. Der kühlende Effekt sorge sofort für eine deutliche Erleichterung der Beschwerden.

Tipp fünf: Augen checken lassen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) empfiehlt Neurodermitikern, einmal jährlich ihre Augen vom Arzt untersuchen zu lassen. Bei einem schweren Verlauf der Hautkrankheit komme es oft zu Erkrankungen der Augenoberfläche. Das Risiko für bösartige Wucherungen an der Bindehaut steige. Diese Tumorvorstufen sollten möglichst früh per Operation entfernt werden.

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