Influenza

Bisher weniger Grippe-Fälle als im Vorjahr

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Berlin -

In dieser Saison gibt es bundesweit bisher weniger Grippefälle als in der Vorsaison. Eine Grippesaison läuft ungefähr von der 40. bis zur 15. Kalenderwoche des folgenden Jahres. Im ersten Quartal werden immer die meisten Fälle gezählt.

Die Grippe hat sich in dieser Saison in Baden-Württemberg bisher deutlich weniger verbreitet als 2017/18. Aktuell seien 348 Influenza-Erkrankungen bekannt, teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart mit. 2017/18 habe die Zahl zum gleichen Zeitpunkt bei 706 gelegen. Allerdings bestehe eine Meldepflicht nur bei Labornachweis. Daher könne es tatsächlich mehr Erkrankte geben. In der gesamten Grippesaison 2017/18 hatte es nach Ministeriumsangaben knapp 36.000 Influenzafälle gegeben, deutlich mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

30 Menschen sind in dieser Saison in Brandenburg bislang an Grippe erkrankt. In der ersten Woche des neuen Jahres habe es glücklicherweise noch keine neuen Fälle gegeben, teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage mit. Im Vorjahr waren in der ersten Woche nach Neujahr bereits 25 Menschen erkrankt.

Experten rechnen mit einem Höhepunkt der Saison in der Regel erst für Januar oder Februar. Informationen, wonach es einen flächendeckenden Mangel an Grippeimpfstoffen in Brandenburg gebe, lägen nicht vor, hieß es im Ministerium. In der Vergangenheit habe es sich bewährt, den Impfstoff rechtzeitig und in ausreichender Menge vorzubestellen. Eine entsprechende Abstimmung zwischen Vertragsärzten, der Kassenärztlichen Vereinigung, Krankenkassen und den Apotheken sei zu empfehlen. Von Herbst 2017 bis Anfang 2018 waren 59 Grippeerkrankungen gemeldet worden. In der gesamten Grippesaison 2017/2018 hatten sich 10 237 Menschen mit dem Virus angesteckt – die höchste Zahl seit 2012. 18 Brandenburger starben. Experten gehen dabei von einer hohen Dunkelziffer aus, weil nicht immer Laboruntersuchungen zur genauen Krankheitsbestimmung angeordnet werden.

In Hessen hat der Grippevirus nach offiziellen Zahlen noch keine Welle ausgelöst: Seit Herbstbeginn wurden rund 70 Grippefälle gemeldet. „Die bisherigen Meldezahlen zeigen keine außergewöhnliche Häufung“, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Wiesbaden. Im Winterhalbjahr davor seien es etwa 215 Fälle gewesen. Im November war den hessischen Apothekern aufgrund hoher Nachfragen der Influenza-Impfstoff ausgegangen. Nachdem das Bundesgesundheitsministerium einen Mangel der Versorgung feststellte und den Bezug aus anderen EU-Ländern sowie eine Versorgung der Apotheken und Arztpraxen untereinander erlaubte, konnten laut hessischem Apothekerverband knapp 30.000 Impfdosen aus Polen und Schweden nachbestellt werden. Alle Impfdosen seien ausgeliefert worden; zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine weiteren Nachfragen mehr.

Für die nächste Impfstoffsaison 2019/20 wolle man zeitnah Gespräche aufnehmen. Die Grippewelle im Winter davor werteten Experten als stärkste seit Jahren. Nach Schätzungen gingen neun Millionen Menschen wegen Grippe zum Arzt, vermutlich starben daran mehr als 20.000 Menschen bundesweit, vor allem Ältere. Die Zahl der tatsächlichen Meldungen bei Gesundheitsbehörden zeigt nur ungefähr den Trend, da nicht jeder Patient zum Arzt geht und nur ausgewählte Praxen Proben einschicken.

In Mecklenburg-Vorpommern hat die Grippesaison 2018/19 begonnen. Vom letzten Quartal 2018 bis zur 1. Kalenderwoche 2019 wurden bereits 111 Influenza-Infektionen gemeldet, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales mit. Das sind deutlich mehr als in der heftigen Grippesaison des Vorjahres, als im selben Zeitraum 29 Infektionen gemeldet wurden. In der Saison davor waren es sogar 288.

In Sachsen sind von Oktober bis Anfang Januar 312 Grippeerkrankungen und ein Grippetoter registriert worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Dresden waren vor allem Kinder bis 14 Jahre und Erwachsene zwischen 20 und 63 Jahren betroffen. Bereits Mitte November 2018 starb ein 75-jähriger Mann aus dem Landkreis Zwickau. Bei dem chronisch Kranken wurde eine Influenza Typ A nachgewiesen. Aktuelle Zahlen will die Landesuntersuchungsanstalt Ende der Woche vorlegen.

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