Homöopathika

Pharma-Chefin für Weleda

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Berlin -

Weleda hat jetzt eine Doppelspitze: Ramon Stroink verantwortet als Geschäftsführer für Deutschland/Österreich/Schweiz künftig die Sparte der Naturkosmetik, Andrea Meyer übernimmt den Bereich Arzneimittel. Das berichtet PHARMA ADHOC.

Meyer ist von Hause aus Drogistin und hatte unter anderem für den schweizerischen Großhändler Galexis und den Fachverlag Sanatrend gearbeitet, bevor sie 2005 zum Homöopathikahersteller Omida kam. Dort hatte sie die Verantwortung für Marketing & Vertrieb, bevor sie 2011 zu Weleda kam. Seit 2012 leitet sie das gesamte Marketing im deutschsprachigen Raum.

Wie schon in der Vergangenheit wird Meyer zwischen Arlesheim bei Basel und Schwäbisch Gmünd pendeln. Die Position der Marketingleitung wurde gestrichen; Heike Brudermüller-Zinßer betreut weiter das Marketing im Bereich der Arzneimittel, Lydie Goltdammer hat die Verantwortung für die Naturkosmetik. Die Verantwortung für den Vertrieb teilen sich Rita Fuhr (Deutschland/Österreich) und Pierre-Alain Widmer (Schweiz).

Die Geschäftsleitung der Gruppe bilden Ralph Heinisch (CEO), Andreas Sommer (CCO) und Michael Brenner (CFO). Im Verwaltungsrat sind Paul Mackay (Vorsitz), Dr. Jürg Galliker, Dr. Andreas Jäschke, Elfi Seiler, Dr. Andrea Gutzwiller-Dietler und Dr. Harald Matthes.

Weleda kam 2015 auf Erlöse von umgerechnet rund 389 Millionen Euro, davon entfielen 275 Millionen Euro auf den Bereich der Naturkosmetik und 114 Millionen Euro auf die Arzneimittelsparte. Der Wegfall des Krebsmittels Iscador konnte kompensiert werden. Besonders wachstumsstark waren zuletzt Russland und die südamerikanischen Märkte; insgesamt werden die Produkte in 50 Ländern vertrieben. Knapp 2400 Angestellte arbeiten für die Gruppe.

In Deutschland kam Weleda auf 171 Millionen Euro, der Bereich der homöopathischen Arzneimittel – noch vor einigen Jahren das Sorgenkind der Gruppe – lag bei 41 Millionen Euro, die Kosmetika bei 129 Millionen Euro.

Gesellschafter von Weleda sind die Anthroposophische Gesellschaft und das gemeinnützige Klinisch-Therapeutische Institut der Klinik Arlesheim, vormals Ita Wegman-Klinik, die zusammen ein Drittel der Anteile halten und 76,3 Prozent der Stimmrechte kontrollieren. Der Rest befindet sich in Streubesitz; unter den rund 500 Aktionären ist auch dm-Chef Professor Dr. Götz Werner. dm ist einer der größten Weleda-Kunden in Deutschland.

Das Unternehmen hatte 2014 in Berlin einen Flagshipstore eröffnet mit dem Ziel, die Markenbekanntheit steigern. Der Standort im Bezirk Mitte solle eine neue, junge und urbane Zielgruppe mit bewusstem Lebensstil ansprechen. Angeboten werden Naturkosmetik sowie die frei verkäuflichen Visodoron Malva Augentropfen. Außerdem werden die Räume für Veranstaltungen, Workshops und Kosmetikbehandlungen genutzt.

Von den Apotheken wird das Potenzial von Naturkosmetik laut Stroink oft unterschätzt: „Naturkosmetik-Konsumenten haben eher eine überdurchschnittliche Bildung, ein höheres Einkommen und sind häufig Familien mit Kindern.“ Bei entsprechender Platzierung und Beratungsqualität könnten daher mit Naturkosmetik neue kaufkräftige Zielgruppen erschlossen werden, die auch empfänglicher für Naturmedizin seien.

Der Geschäftsführer hofft, dass sich mehr Pharmazeuten am Weleda-Partnerprogramm beteiligen: „In den Apotheken sehen wir eine hohe Loyalität mit geringer Preissensitivität“, sagt er. Und: Apotheken seien der einzige Verkaufskanal, in dem OTC-Medikamente und Kosmetika kompetent neben- und miteinander verkauft werden könnten.

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