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Philipp Lahm übernimmt Schneekoppe

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Berlin -

Philipp Lahm baut weiter an seiner Zweitkarriere: Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft hat die Mehrheit am Naturkosthersteller Schneekoppe übernommen. Schon seit mehreren Jahren ist der Ex-Fußballprofi am Unternehmen beteiligt.

Den meisten Verbrauchern ist Schneekoppe wahrscheinlich dank seines Echo-Rufs bekannt. Die Werbung aus den 70er Jahren brachte dem 1927 gegründeten Unternehmen einen gewissen Kultstatus. Schneekoppe bezeichnet sich als „Premiummarke im Segment natürlich gesunde Ernährung“ und vertreibt unter anderem Müsli, Gemüsesäfte und Leinöl in mehr als 35 Ländern.

Die Bilanzen fallen jedoch seit fast zehn Jahren sehr durchwachsen aus. 2014 beantragte Schneekoppe Insolvenz in Eigenverwaltung und wurde in einem Schutzschirmverfahren saniert. Die Gläubiger mussten damals auf große Teile ihrer Forderungen verzichten. Im ersten Halbjahr 2017 erzielte Schneekoppe einen Umsatz von 3,7 Millionen Euro und einen Verlust von 211.000 Euro.

Lahm gehörte bereits seit einigen Jahren zu den Gesellschaftern von Schneekoppe. Jetzt übernahm er zusätzlich die Anteile des Unternehmers Gerald Wagener. Der war 2007 eingestiegen und hatte mehrere Geschäftsführer vor die Tür gesetzt. Außerdem hatte er den ehemaligen Reemtsma-Vorstand Dieter Weng sowie den Zuckerhersteller Pfeiffer & Langen (Diamant Zucker) als Partner an Bord geholt, der seine Anteile später an den Finanzinvestor Change Capital verkaufte. Der Investor verließ das Unternehmen später und trat die Mehrheit der Anteile an Wagener ab.

Das von von Fritz Klein in Schlesien gegründete und nach dem Krieg wieder aufgebaute Unternehmen, hatte zahlreiche Inhaberwechsel durchgemacht: Zu den Eigentümern gehörten bereits Müller's Mühle, Eckes, Laurens-Spethmann und Christoph Pauly. Aktuell sind neben Lahm der Unternehmer Olaf Stiller und Geschäftsführer Markus Klein an Bord.

Der Weltmeister von 2014 feilt schon eine Weile an seiner Unternehmerkarriere. 2015 übernahm er die Hälfte des Sportsalben- und Pflegeproduktehersteller Sixtus, zwei Jahre später dann den Rest. Die Produkte der 1931 gegründeten Traditionsfirma sollten mit Lahms Einstieg wieder neuen Glanz erhalten.Lahm ist nicht der erste Fußballpromi, der sein Image zur Vermarktung einer Sportsalbe einsetzt. Sein ehemaliger Teamarzt beim FC Bayern München, Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, ist der „Doc“ hinter der Doc-Salbe von Hermes. Mit Profelan hat er nach wie vor ein eigenes Produkt am Markt.

Außerdem war Lahm Mitte 2016, noch in der Endphase seiner Fußballerlaufbahn, bei der auf die Gesundheitsbranche spezialisierten PR- und Kommunikationsagentur Brückenköpfe eingestiegen und wollte dort nach eigenen Angaben „möglichst vielen Menschen die Bedeutung des Themas Gesundheit aber auch den Spaß daran vermitteln“. Neben dem Fernseharzt und Medizinjournalisten Eckard von Hirschhausen kann Lahm dort auch den ehemaligen Chef des Springer-Medizinverlags, Hermannus Bernardus van Maanen, zu seinen Kollegen zählen.

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