USA

Kim Kardashian: Rx-Werbung auf Instagram

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Berlin -

Trash-Celebrity Kim Kardashian ist im fünften Monat schwanger. Wie viele andere Schwangere leidet auch sie offenbar unter morgendlicher Übelkeit. Anders als viele andere macht sie das jetzt in Zusammenarbeit mit einem Pharmahersteller offenbar zu Geld – zuletzt auf der sozialen Bilderplattform Instagram.

In einem Posting vom vergangenen Montag hält die schwangere Schönheit eine Dose des verschreibungspflichtigen Präparats Diclegis (Doxylamin, Pyridoxin) in die Kamera und schreibt dazu an ihre 39,9 Millionen Follower: „Wie ihr ja wisst, leide ich ziemlich unter morgendlicher Übelkeit.“ Sie habe alles versucht, sie habe ihren Lebensstil und ihre Ernährung geändert, aber nichts habe geholfen. So hätte sie schließlich mit ihrem Arzt gesprochen: „Er hat mir #Diclegis verordnet. Jetzt geht es mir viel besser. Aber noch wichtiger: Es gibt kein Risiko für das Baby.“

Sie sei so glücklich über die erfolgreiche Therapie, dass sie nun mit Hersteller Duchesnay eine Kooperation eingegangen sei. Sie wolle Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die Behandlung von morgendlicher Übelkeit erzeugen. „Wenn ihr darunter leidet, geht auf Nummer sicher und fragt euren Arzt nach der Pille mit der schwangeren Frau darauf.“ Darüber hinaus verweist sie auf die Internetseite des Herstellers.

Die Ehefrau von Rapper Kanye West hat sowohl ihre erste als auch die aktuelle Schwangerschaft von Beginn an öffentlichkeitswirksam vermarktet. Seit sie ihr zweites Kind im Mai angekündigt hat, berichtet sie von morgendlicher Übelkeit. Die Instagram-Follower haben das breit diskutiert.

Diclegis hat eine bewegte Geschichte. 1956 wurde die Wirkstoffkombination unter dem Namen Bendectin in den USA zugelassen. 1983 verlor es seine Verkehrsfähigkeit: Zahlreiche Klagen gegen den Hersteller machten das Mittel für Fehlbildungen an den Neugeborenen verantwortlich.

Obwohl die Verfahren keine große Aussicht auf Erfolg hatten, reichten sie doch, um den Hersteller an den Rand seiner Existenz zu treiben. Auch die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA konnte den Verdacht nie bestätigen. Das Unternehmen zog das Präparat letztlich freiwillig vom Markt zurück.

In den folgenden 30 Jahren gab es kein neues Mittel für die Indikation. Die Zahl der Krankenhauseinlieferungen wegen Übelkeit während der Schwangerschaft verdoppelte sich in den USA in dieser Zeit. In anderen Ländern blieb Doxylamin/Pyridoxin verkehrsfähig. Erst 2013 erhielt die Wirkstoffkombination letztlich wieder eine FDA-Zulassung und wurde unter dem Namen Diclegis eingeführt.

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