Apothekenkosmetik

Facelift für Ladival

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Berlin -

Stada verpasst seinem Flaggschiff Ladival eine Generalüberholung: Wie OTC-Chef Dr. Ralph Grobecker auf der Expopharm ankündigte, bekommt die Sonnenschutzmarke zu Beginn der nächsten Saison ein neues Design.

Außerdem soll das Sortiment gestrafft werden, das in den vergangenen Jahren etwas unübersichtlich geworden war: Künftig soll es fünf Varianten geben, die farblich gekennzeichnet sind und sich so besser unterscheiden lassen: eine silberne Aktiv-Serie, eine türkisfarbene Serie für trockene Haut, eine pinkfarbene für empfindliche Haut, eine blaue Serie für allergische Haut sowie eine orange-rote Kinderserie. Was aus den Linien Schutz&Bräune und Vital Anti Aging sowie aus den verschiedenen Après-Produkte wird, wollte Grobecker noch nicht verraten.

Auch das Vertriebskonzept wird überarbeitet. Die Preisstruktur soll vereinfacht werden, außerdem wird es laut Grobecker attraktive Konditionen imd Werbemittel für die Apotheken geben. Auch neue Mengenstaffeln sind geplant; Ladival-Pakete sollen zukünftig in bedarfsgerechteren Größen verkauft werden. Die Formulierung werde leicht optimiert, Ladival bleibe frei von Konservierungsstoffen und schütze gegen UV-A-, UV-B- sowie Infrarot-A-Strahlen.

Zum Design sagte Grobecker, dass man Wert auf den Spagat zwischen Modernisierung und Tradition gelegt habe. Das alte Aussehen wirke „etwas in die Jahre gekommen“ und müsse aufgefrischt werden, die Wiedererkennbarkeit der etablierten Marke dürfe jedoch nicht verloren gehen. Um Ladival nach vorne zu bringen, sei für die kommende Saison eine Werbekampagne geplant; Details dazu wollte Grobecker noch nicht nennen.

Knapp 86 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr laut QuintilesIMS mit Sonnenpflegeprodukten in den Apotheken umgesetzt (Apothekenverkaufspreise, AVP). Das war 1 Prozent weniger als im Jahr zuvor, das allerdings gut gelaufen war. Ladival verlor 7,4 Prozent an Umsatz – im Geschäftsbericht war dagegen von gigantischen Zuwächsen die Rede. Offenbar hatte der Konzern im Vorfeld der Übernahme massiv Ware in den Markt gedrückt. In diesem Jahr fehlen diese Effekte. Auch wenn der Marktanteil von Ladival seit Jahren rückläufig ist: Mit rund 32 Prozent ist der Abstand zur Nummer 2 nach wie vor gewaltig.

Vor Kurzem hatte Ladival für Schlagzeilen gesorgt: Wie bekannt wurde, hatte der Konzern die Marke im Dezember 2013 an den ehemaligen Investmentbanker Ingo Söhngen verkauft, der als Berater des damaligen Konzernchef Hartmut Retzlaff lange für die Stada tätig war. Für 30 Millionen Euro wechselten die Rechte den Besitzer, nach sieben Jahren gab es eine Rückkaufoption. Für die Nutzung muss der Konzern seitdem 10 Prozent des Nettoumsatzes in der EU zahlen – das sind knapp drei Millionen Euro pro Jahr.

Der Verkauf der Marke mit anschließender Rücklizenzierung wird geprüft. Der derzeitige Konzernchef Engelbert Tjeenk Willink sagte auf der Hauptversammlung, dass Aufsichtsrat und Vorstand eine Untersuchung zu dem Deal in Auftrag gegeben hätten.

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