Revoice of Pharmacy

Die Prinzessin reist nach Berlin

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Berlin -

„Mein größter Fan ist mein Papa“, sagt Linda Sahmel. Die 26-jährige PTA aus Hattingen ist im Finale des großen Gesangswettbewerbs Revoice of Pharmacy von APOTHEKE ADHOC und GeloRevoice. Linda ist ein Familienmensch und trotzdem immer auf Achse.

Nur sonntagnachmittags hat sie einen festen Termin im Kalender: Bandprobe. „Mindestens vier Stunden lang“, sagt sie. Alle fünf Finalistinnen von Revoice of Pharmacy haben eines gemeinsam: Sie singen seit vielen Jahren, waren im Schulchor, in der Musical-AG, und wenn sie sich vom stressigen Alltag in der Offizin erholen wollen, singen sie ebenfalls. „Bis zum Abi war ich mit meiner besten Freundin Kim im Schulchor“, erzählt Linda. „Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Wenn ich als kleines Mädchen im Badezimmer geträllert habe, haben sie nie gesagt, ich solle aufhören, sondern immer, dass ich weitersingen soll.“

Ihre erste Schulband hieß „Horst Power“. Es kommt ja selten vor, dass Bands aus Bewunderung und Dankbarkeit nach einem Lehrer benannt werden. Normalerweise ist alles willkommener als der Name des Sport- und Musiklehrers. Bei „Horst Power“ ist das anders. Lehrer Horst Krah scheint vieles richtig gemacht zu haben, weshalb Linda sich auch nach vielen Jahren noch gern an ihn erinnert. „Er war ein sehr guter Lehrer, wir haben bei ihm gelernt, mit der Stimme umzugehen. Ich habe damals Background gesungen und richtig viel über Musik gelernt. Daraus ist später meine Leidenschaft geworden.“

Als Sängerin in verschiedenen Bands hat sie in den vergangenen Jahren viel Erfahrung gesammelt. „Erst war ich in der Band ‚Backline‘, hatte viele kleine Auftritte. Als die Band sich auflöste, kam ich zu ‚Exback‘. Dort bin ich jetzt die Prinzessin, die einzige Sängerin unter vier Männern. Wir sind eine super bunte Truppe, haben Auftritte bei Stadtfesten oder Kneipennächten. Und zwischendurch bin ich als Solo-Sängerin auf Hochzeiten in Kirchen gebucht.“

In der Hattinger Innenstadt arbeitet sie in der Westfalen-Apotheke. „Ich habe eine 40-Stunden-Stelle und bin gern in der Apotheke. Das Singen brauche ich als Ausgleich.“ Schon ihr erstes Praktikum hat sie in der Westfalen-Apotheke gemacht. Und ist seitdem zufrieden und geblieben. „In der 9. Klasse war ich auf der Suche nach einem Schülerpraktikum. Ein Nachbar, der dort arbeitete, riet mir, es zu versuchen“, sagt sie.

Anfangs wollte sie Polizistin werden: „Mein Vater ist Polizist und ich bin sehr stolz auf ihn, es war lange mein Traumberuf.“ Bei der Berufs-Entscheidung siegte dann aber die Apotheke. „Ich wollte einen sicheren Beruf und PTA werden immer gesucht. Und ich wusste, das ich da auch gut in Teilzeit arbeiten kann, wenn ich eine Familie gründen will. Ich arbeite gern mit Menschen, es ist toll, helfen zu können.“ Ihre Ausbildung hat sie in Essen gemacht, mittlerweile arbeitet sie seit viereinhalb Jahren als PTA.

In Sachen Musik bekommt Linda viel Unterstützung: „Alle wissen, dass ich Musik mache und Kollegen rieten mir, mich bei DSDS zu bewerben. Ich habe gefragt: Und wer geht dann zum Chef ins Büro und sagt ihm, dass ich ein paar Wochen nicht arbeiten komme?“ Also wurde das wieder zu den Akten gelegt. Bis eine ehemalige Kollegin sie auf Revoice of Pharmacy aufmerksam machte. Ihr Vater drehte nach Feierabend in der Apotheke ihr Bewerbungsvideo. „Ich dachte mir, dass jeder vor einer weißen Wand singen kann. Ich wollte etwas Besonderes, das Video dort machen, wo ich den ganzen Tag arbeite. Es war eine witzige Situation, da einige Passanten vor der Apotheke standen und beim Drehen zuschauten. Mein Vater ist mein größter Fan, alle seine Kollegen in der Polizeiwache kennen das Video.“

APOTHEKE ADHOC und GeloRevoice haben mit Revoice of Pharmacy den ersten Gesangswettbewerb für musikalische Talente aus deutschen Apotheken geschaffen. In diesem Jahr findet er zum zweiten Mal statt. Die fünf Finalistinnen packen bald die Koffer: Am Freitag beginnt der zweitägige Workshop in den Hansa-Musikstudios. Unter Anleitung des Berliner Musikproduzenten Nick Hafemann werden sie an ihren Stimmen feilen. „Ich war noch nie in Berlin und freue mich sehr darauf“, sagt Linda.

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