Revoice of Pharmacy

Ein Sommer auf Rügen veränderte ihr Leben

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Berlin -

Ohne Meer geht bei Elena Arabova nichts: Die Apothekerin ist in Varna, Bulgarien, geboren und mit den Wellen aufgewachsen. Eigentlich wollte sie nur für einen Sommer an die Ostsee, jetzt lebt die Finalistin von Revoice of Pharmacy glücklich in Berlin.

Auf manche Dinge hat man nämlich nur wenig Einfluss. Bei der Liebe zum Beispiel. Im Sommer vor vier Jahren nahm Elena einen Studentenjob auf Rügen an. „Ich habe drei Monate als Eisverkäuferin gearbeitet“, erzählt sie. „Dabei habe ich meinen Freund kennengelernt.“ Und schon waren die Pläne, im Herbst wieder zurück nach Bulgarien zu gehen, gecancelt. Stattdessen zog sie der Liebe wegen nach Berlin.

Das Schwarze Meer ist weit weg, aber nicht vergessen. Denn dort lebt ihre Familie. „Meine Eltern sind Zahnärzte und eigentlich hatten sie gehofft, dass auch ich diesen Beruf ergreife.“ Aber Elena interessierte sich mehr für Chemie, besuchte ein Fremdsprachengymnasium, wo sie Deutsch als Fremdsprache lernte.

Pharmazie erschien ihr das perfekte Studium: „Du beschäftigst dich mit Medizin, hast aber gleichzeitig nicht die hohe Verantwortung, die ein Arzt zum Beispiel bei einer OP hat“, erklärt sie. „Mir ist wichtig, dass man Kontakt mit Patienten hat. Außerdem ist der Beruf für Frauen super, weil er familienfreundlich ist.“

Schon während des Studiums war für sie klar, dass sie irgendwann nach Deutschland gehen wollte. Dass aus einem Sommerjob ein längeres Engagement werden sollte, konnte sie allerdings nicht ahnen. Als sie sich in Sofia für das Staatsexamen vorbereitete, bewarb sie sich für ein Praktikum in Berlin. „Ich hatte riesiges Glück und meine erste Bewerbung in einer Apotheke in Moabit war ein Erfolg. Das Apotheker-Ehepaar hat mich wunderbar unterstützt und ich habe sehr viel gelernt.“

Auch nach dem Praktikum war Apothekerin noch ihr Traumberuf, selbst wenn die Bürokratie in Deutschland sie ein wenig verschreckte. Sie nimmt es mit Humor. „Man muss jede Kleinigkeit beschreiben, manchmal ist das gut, manchmal aber auch sinnlos, weil viel zu aufwändig…“

Kurzzeitig erwog sie einen Job in der Industrie, nach einem Bewerbungsinterview stand für sie allerdings fest: „Das ist nicht mein Ding. Ich kann nicht den ganzen Tag im Büro sitzen und lesen und Vorgänge bearbeiten. Ich brauche den Kontakt mit Menschen, auch wenn das manchmal sehr anstrengend sein kann. Man nimmt das Leben der Kunden in der Apotheke an, ihre Sorgen, aber auch ihre Freude. Das gibt mir Kraft.“

Das Schönste an ihrem Beruf, so Elena, sei die Dankbarkeit in den Augen, wenn Patienten wiederkommen und sich für die erfolgreiche Beratung bedanken. „Manchmal sagen sie ‚Sie sind die Erste, die sich so viel Zeit genommen hat.‘“ Für die Bulgarin eine Selbstverständlichkeit: „Wenn ich sehe, dass die Menschen Beratung brauchen, nehme ich mir natürlich die Zeit.“

Der einzige „Nachteil“ an Deutschland besteht darin, dass sie gelegentlich Heimweh hat. Gerade war sie im Sommerurlaub am Schwarzen Meer und hat Heimat „getankt“. Der Herbst bringt einen Jobwechsel, demnächst wird Elena in der Gorki-Apotheke in Tegel arbeiten.

Weil sie für ihr Leben gern singt, hat sie sich bei „Revoice of Pharmacy“ beworben. „Ich stand noch nie auf einer Bühne“, sagt sie. Aber ihre Stimme überzeugte die Jury. Nach der Arbeit nimmt sie sich gern eine Stunde nur für sich und die Musik. „Dann singe ich einfach vor mich hin, es ist für mich Erholung.“

APOTHEKE ADHOC und Gelo Revoice haben mit „Revoice of Pharmacy“ den ersten Gesangswettbewerb für musikalische Talente aus deutschen Apotheken kreiert. In diesem Jahr findet er zum zweiten Mal statt. Die Finalisten werden im September zu einem professionellen Vocal-Coaching nach Berlin eingeladen. Dort arbeiten sie mit Musik-Coach Nik Hafemann unter allerbesten technischen Bedingungen in den berühmten Hansa-Musikstudios ein verlängertes Wochenende lang an ihren Stimmen.

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