Gehaltscheck

Managergehälter: Pharma top, Gesundheitswesen Flop

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Berlin -

Topmanager in der Pharmaindustrie zu sein, zahlt sich auf dem Lohnzettel aus. Chefs von Medikamentenherstellern kommen im aktuellen Branchenvergleich schon auf Platz 4. Abgeschlagen rangieren dagegen Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen. Das hat die Website Gehalt.de ermittelt.

25 Branchen nahm Gehalt.de unter die Lupe. Spitzenverdiener im Chefgehälter-Check sind Führungskräfte von Banken. Sie verdienen im – von großen Ausreißern nach oben oder unten bereinigten – Median 186.642 Euro im Jahr. Zu erklären sei dies unter anderem mit den hohen Boni, die Bankenmananger bei erfolgreichen Geschäftsabschlüssen erzielten. Doch auch fast alle anderen Manager könnten von Sonderzahlungen, Firmenwagen oder Aktienanteilen profitieren. Chefs aus Chemie und Verfahrenstechnik folgen so mit 183.999 Euro knapp vor der Autoindustrie mit 175.570 Euro.

Die Pharmaindustrie folgt auf Platz 4 mit einem Medianlohn von 173.289 Euro noch vor der Telekommunikation mit 161.120 Euro und den Versicherungen mit 158.390 Euro. Weit abgeschlagen auf dem vorletzten Platz finden sich die Manager aus dem Gesundheitswesen mit 90.509 Euro wieder. Sie verdienen damit gerade mal halb so viel wie die Kollegen aus dem Finanzsektor.

Gehalt.de hat Argumente pro und contra hohe Chefgehälter aufgelistet. So trügen Geschäftsführer eine enorme Verantwortung und seien zum Teil für sehr kostspielige und potenziell verlustträchtige Projekte verantwortlich. Sie könnten bei Fehlern direkt gekündigt werden und stünden dadurch unter einem großen Leistungsdruck. Allerdings stünde ihr Gehalt oft in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen. Bei Jobverlust winke ihnen eine große Abfindung, die sie finanziell absichere.

Die Arzneimittelhersteller zählen auch im aktuellen Branchencheck von Compensation Partner zu den großen Gewinnern. Die Gehälter aller Angestellten vom Geschäftsführer bis zum Netzwerkadministrator stiegen in den letzten zwölf Monaten demnach im Schnitt um 22,54 Prozent. Noch besser schneiden die Kollegen aus der Medizintechnik mit 23,26 Prozent Zuwachs ab.

An der Spitze liegt der Maschinenbau mit 25,2 Prozent, gefolgt von Investitionsgütern mit 23,87 Prozent. Diese Branchen vergüteten überdurchschnittlich hoch, weil sie lukrativ seien und über ein sehr hohes Personalbudget verfügten. Dies betreffe alle Berufspositionen unabhängig vom Grad der Ausbildung oder der Spezialisierung.

Zu den Flop-Branchen zählt die Hamburger Beratungsfirma dagegen das Gesundheitswesen, hier nahmen die Gehälter im Schnitt um 11,97 Prozent ab. In den Krankenhäusern wurde gar 17,63 Prozent weniger gezahlt als noch im Jahr davor. Für das Ranking wurden 148.000 Gehaltsdaten aus 17 branchenübergreifenden Berufsgruppen untersucht.

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