Spam-Mails

Hackerangriff auf Apotheker

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Berlin -

Nach einem Hackerangriff wurde einem Apotheker aus Niedersachsen nicht nur das Passwort geknackt – ein bislang Unbekannter hat auch im Namen von Dr. Rainer Camehn in einer E-Mail um Geld gebeten. Noch ist der Hackerangriff auf das Postfach des Inhabers der Sonnen-Apotheke in Wolfsburg nicht aufgeklärt.

Camehn wurde von Bekannten auf die gefälschten E-Mails hingewiesen. Die Nachrichten seien vermutlich an das komplette Postfach bestehend aus rund 1000 Kontakten geschickt worden, sagt der Apotheker. Ein neues Passwort könne man nicht einrichten. Seinen Anbieter AOL habe er noch nicht erreichen können.

„Ich finde es lästig, weil alle meine Kontakte gelöscht sind“, sagt Camehn. Außerdem sei ihm dadurch Mehrarbeit entstanden. Von AOL werde er sich wahrscheinlich trennen.

Der Betrüger entschuldigt sich zunächst für die E-Mail auf Englisch: Er habe keine deutsche Tastatur vor sich. Der Nachricht zufolge ist er in einer „schrecklichen Situation“ und benötige umgehend Hilfe. Nach einem Überfall mit vorgehaltener Waffe stecke er in Kiew fest. Handy und Kreditkarte seien gestohlen worden. Für Hotelrechnung und die Rückfahrt benötige er Geld.

Laut E-Mail will er sich 2.550 Euro leihen. Die nötigen Verbindungen werde er per Mail schicken. Einen geeigneten Geldtransfer schlägt er gleich selbst vor: „Western Union ist der beste Weg, um das Geld zu mir zu transportieren.“

Pikanterweise hat er den in der Spam-Mail angegebenen Kontakt nur geringfügig verändert: Die gefälschte E-Mail-Adresse enthält einen Buchstabendreher und einen zusätzlichen Buchstaben. Die Fälschung ist nicht einmal dem Apotheker auf den ersten Blick aufgefallen.

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